116. Kolumbien: Salamina - Aguadas - Jericó / Februar, März 2020
Ein letzter Blick auf die ehemaligen Kartoffelfelder von San Félix
Nach vielen Kurven eröffnete sich uns die Sicht auf das auf einem Bergrücken gelegene Salamina.
Salamina gehört zu den 17 kolumbianischen Pueblos Patrimonios und besitzt eine schöne Altstadt.
Im Zentrum der Plaza steht ein gusseiserner Brunnen.
Auf der Straße wird Kaffee getrocknet.
Viele Häuser besitzen kunstvoll geschnitzte Türen.
Balkone und Fenster dienen als Aussichtsplatz.
Nur ca. 40 km Rumpelpiste entfernt liegt Aguadas, ebenfalls ein hübsches Pueblo Patrimonio.
Vor der Polizeistation steht ein etwas seltsames Denkmal. Aguadas hatte zu Zeiten der Violencia, die auch ganz direkt „Guerra“, Krieg, genannt wird sehr zu leiden. Zwischen 2002 und 2006 seien über 600 der 23.000 Einwohner der Gewalt zum Opfer gefallen. Zum Glück sind diese Zeiten vorbei.
Die Kirche wirkt (wie in Kolumbien fast immer) etwas überdimensioniert.
Als Besonderheit besitzt sie eine deutsche Kirchturmuhr aus Bremen. Sie zeigt nicht nur die Uhrzeit an (was in Kolumbien eher die Ausnahme ist), sondern schlägt auch alle Viertelstunden, so wie wir das von zuhause gewohnt sind.
Auch in Aguadas werden aus den Wedeln der Taquilla-Palme original Panamahüte hergestellt (wie auch in Peru und Ecuador).
Die wenigsten der Hüte werden wie diese hier direkt im Ort verkauft.
Das Hutmuseum der Stadt besitzt eine ansehnliche Sammlung von Stroh- und anderen Hüten aus allen Regionen Kolumbiens und möchte in Zukunft Hüte aus aller Welt präsentieren.
Es ist einfach nett, durch die Gassen zu schlendern.
Vogel Nr. ???, ein „Bündelstorch“, entdeckt am lokalen Krankenhaus. Somit wäre endlich auch der Kinderreichtum des Landes geklärt.
Diese jungen Leute lernen am Abend Englisch und freuten sich, sich mit uns auf Englisch unterhalten zu können (auch wenn gelegentlich ins Spanische gewechselt werden musste).
Die ganze Gegend ist Kaffeeland. In der lokalen Kooperative stapeln sich die Säcke, mit je 70 kg. Die besten Qualitäten werden an Nespresso geliefert.
Auch unsere Kaffeevorräte sind jetzt wieder gut gefüllt.
Aus allen Säcken wird eine Probe entnommen, um die Qualität zu überprüfen. Die Verkäufer warten geduldig auf die Ansage des Ankaufpreises.
Um die Plaza herum der Fuhrpark für den öffentlichen Verkehr ins Umland. Man erkennt die Lieblingsfarben kolumbianischer Nutzfahrzeuge: Gelb, Blau und Rot (warum wohl?). So fällt unser Sunny mit seinem leuchtenden Gelb gar nicht auf.
Wir überquerten das heiße Cauca-Tal und besuchten, wieder in den kühleren Bergen, das Städtchen Jericó, ein weiteres (ihr werdet es schon ahnen…) Pueblo Patrimonio. Über der Stadt trohnt ein Felsen mit einer Christusstatue, von dem aus man einen guten Blick über die Stadt hat.
Auf dem Weg vom Aussichtsfelsen hinunter in die Stadt durchquert man einen schönen botanischen Garten.
In Jericó sind manche Gassen so steil, dass sie Treppen sind. Fast wie die „Stäffele“ in Stuttgart.
José Tomás Urube Abad (1920-2014), ein reicher Sohn der Stadt, Lampenfabrikant in Medellin, stiftete seine exquisiten europäischen Möbel einem Museum.
Bekannt ist Jericó für die Produktion der „Carrieles“, Umhängetaschen, die (zumindest ursprünglich) von den Männern getragen werden.
Die prachtvollsten Gebäude stehen an der Plaza.
Um die umliegenden Fincas zu erreichen, ist ein „Vierbeinantrieb“ nützlich.
Sonntagnachmittags versammelt man sich um die Plaza.
Wir spazierten wieder durch den botanischen Garten hinauf zu unserem Sunny.
Im Garten steht einer der für die Gegend typischen „Guaduales“, der einheimischen Bambusart.
Vogel Nr. 208, ein Crotophaga ani, ein Kuckucksvogel, der Glattschnabelanis turnte direkt vor unserem Sunny in den Bäumen herum.
Wir verließen Jericó in Richtung Jardín. Leider war die Piste so schlecht (9km/h Durchschnitt) wie die Landschaft großartig. Stoßdämpfer sind in Südamerika Verschleißartikel.