152. Spanien: Provinz Teruel (Teil 2) / November 2023
Auf unserer Weiterfahrt durch die Sierra kamen wir an bunten Erosionsformationen vorbei.
Die Aussicht von manchen Übernachtungsplätzen entschädigte uns für das beständige Heulen des Windes um unseren Sol.
Diese Felsformation heißt „Organo de Montero“, Orgel von Montero. Warum wohl?
Unser nächstes Ziel war Montero de Mesquita. Hier bahnt sich der Rio Guadalope eine enge Schlucht durch die Berge.
Durch die Schlucht führt ein schöner Wanderweg, teils auf Stegen in der Felswand.
Für den Rückweg gab es eine Wegvariante über einen Mirador, einen Aussichtspunkt. Wir entschieden uns, diese zu nehmen und nahmen den Aufstieg in Angriff. An den heiklen Stellen war ein Seil zum Festhalten an den Felsen befestigt.
Die Aussicht vom Mirador hinunter zur Schlucht war den Aufstieg wert.
Der Abstieg auf der anderen Seite des Grates artete dann doch in etwas mehr Kletterei aus als gedacht. Aber oben bleiben war ja auch keine Option…
Vielleicht hätten wir doch die Hinweistafeln an den Wegweisern schon vor dem Aufstieg und nicht erst nach dem Abstieg lesen sollen. Dort war die Beschaffenheit des Weges genau beschrieben.
Die schmale Straße nach Pitarque führt durch eine Reihe von Tunneln. Unser Sol passte aber problemlos hindurch.
In Pitarque wartete die beliebteste Wanderung der Provinz Teruel auf uns: Der Weg zum „Nacimiento del Rio Pitarque“, zur Quelle des Flusses. 6000 Wanderer pro Jahr wurden hier gezählt. Wir trafen unterwegs nur 5.
Bei diesem Wasserfall wurden wir beim Queren gut eingesprüht.
Während es in der Sonne sommerlich warm war, hielten sich im Schatten die Eiszapfen.
In der Ferne sahen wir Felsentore …
… und unten im Tal verwunschene Stellen.
Schließlich verengte sich das Tal und wir kamen zum „Nacimiento“.
Es war jedoch gar nicht die Quelle, der Fluss entspringt weiter oben im Tal. Dann versickert er, fließt unterirdisch weiter und kommt erst hier wieder zum Vorschein.
Wenige Kilometer vor Miravete entdeckten wir diesen Felsen neben der Straße.
Miravete de la Sierra ist ein abgeschiedener Ort. Hier kann es kalt werden. Wir hatten -5,5 Grad in der Nacht. Ein Einwohner erzählte uns, dass im vergangenen Winter -24 Grad gemessen wurden.
Früher war der Ort im Winter oft eingeschneit und abgeschnitten.
Im Winter leben hier nur 10 Menschen, erzählte er uns, im Sommer 500!
Offenbar wurde das touristische Potential des Ortes erkannt und immer mehr Spanier kommen im Sommer hierher, um der Hitze zu entfliehen.
Der Bach wird von einer mittelalterlichen Brücke überspannt.
Solche Kreuze soll es früher viele in der Gegend gegeben haben.
An einem Hang hinter dem Dorf wurden Dinosaurierspuren freigelegt.
In Villaroya de los Pinares steht der Kirchturm getrennt von der Kirche.
Die Kirche selbst ist in eine Häuserzeile integriert und hat einen überdachten Vorraum.
An den Brunnen im Ort sieht man noch die Temperaturen der Nacht.
Wir stellten überrascht fest, dass sich die höchstgelegene Gemeinde Spaniens nicht in den Pyrenäen befindet. Valdelinares hat ein kleines Skigebiet. Auf ein paar der Pisten blitze uns der Kunstschnee entgegen. Eigentlich hätte es um diese Jahreszeit hier schon richtig schneien sollen.
Am Ortseingang steht die kleine Ermita de Nuestra Señora de Loreto.
Linares de Mora liegt malerisch auf einem Hügel.
Rublieos de Mora gehört zu den Pueblos más bonitos. Wir besuchten den Ort versehentlich, da wir ihn bei der Eingabe in das Navi mit Mora de Rubielos verwechselt hatten. Nun denn, die Verwechslung hatte sich gelohnt. Der alte Stadtkern ist wirklich sehenswert.
Besonders bei den Türklopfern haben die Bewohner ihre Fantasie spielen lassen.
Auch unser eigentliches Ziel, Mora de Rubielos, war den Besuch wert. Die alte Stadtmauer konnte bestiegen werden.
Vom Turm aus hatten wir einen schönen Blick hinüber zum eindrucksvollen Castillo, das wir am nächsten Tag besichtigten.
Bei der Provinzhauptstadt, Teruel, liegt der Cañon Rojo, der rote Canyon. Hier fanden wir einen schönen Platz für unseren Sol und die Wolken taten uns den Gefallen, sich rechtzeitig zu verziehen, um dem Abendlicht die Bühne zu überlassen.
Bei San Blas wanderten wir durch die Schlucht des Guadalaviar.
Freunde hatten uns berichtet, auf dieser Wanderung eine Herde von Steinböcken gesehen zu haben. So packten wir das lange Tele ein.
An besagter Stelle war dann kein Steinbock zu sehen…
Als wir uns entschlossen, weiter zu gehen, hörten wir hinter uns einen Stein herabfallen. Wir schauten nach oben und siehe da: Eine Herde von 10 iberischen Steinböcken kletterte in den Felsen herum.
Heute ist ein Regentag. So nutzen wir die Gelegenheit, diesen Blog zu schreiben.
Während es wohl fast in ganz Spanien kräftig regnet, kommen hier nur ein paar Tröpfchen aus den Wolken.
So werden wir bald weiterziehen.
¡Hasta luego!