198. Spanien: Galicien 1 / Oktober 2025
Unsere letzten Tage in Asturien verbrachten wir an einem traumhaften Abschnitt der Steilküste.
Bei Ribadeo erreichten wir Galicien.
Dort erwartete uns nach wenigen Kilometern die nächste Sehenswürdigkeit: der Strand der Kathedralen.
Bei Flut ist nicht viel zu sehen.
So war erst einmal eine lange Kaffeepause angesagt.
Wir erhielten Besuch von kleinen Vögeln:
Hausrotschwanz (Phoenicurus ochruros)
Schwarzkehlchen (Saxicola rubicola)
Gegen Abend hatte sich das Meer weit genug zurückgezogen, dass wir uns hinunter an den Strand wagen konnten.
Schön anzusehen, aber bei Berührung sehr schmerzhaft: Portugiesische Galeeren. Zu unserer Überraschung lagen viele am Strand oder schwammen in den Pfützen. Die Aufseher markierten sie mit Kreisen im Sand, liefen doch die meisten Besucher barfuß.
Auf dem Bild erkennt man noch gut die langen blauen Tentakel.
Eigentlich sollten diese Quallen nicht so weit nördlich vorkommen, aber mit der globalen Erwärmung würden es jedes Jahr mehr werden.
Der Strand ist sehr bekannt und die Parkplätze entsprechend groß. So waren wir nicht alleine.
Wir liefen nicht barfuß. Stattdessen holten wir unsere Gummistiefel aus der Heckgarage. Mit Stativ bewaffnet machten wir wohl einen sehr professionellen Eindruck und durften für einige Besucher als Fotografen aktiv werden.
Wir suchten uns für den Besuch des Kathedralenstrandes extra einen Tag aus, an dem die Ebbe mit dem Sonnenunter- und -aufgang am nächsten Morgen zusammenfiel. So hofften wir auf schöne Bilder nach bzw. vor dem Besucheransturm. Unsere Rechnung ging auf.
Beim Auffüllen unseres Wassertanks erlebten wir eine Überraschung: Die Filter waren diskret zugesetzt und die Pumpe baute zu viel Druck auf und -zack!- löste sich das Filtergehäuse und die Pumpe füllte unsere Heckgarage mit Wasser.
Nun gut - so haben wir sie auch einmal gründlich nass ausgewischt.
In Galicien haben die Speicher eine andere Form als in Asturien. Wäre dieser noch ein bisschen tiefer gehangen, wäre Rückwärtsfahren angesagt gewesen.
Die Basilica de San Martiño de Mondoñedo ist eine romanische Kirche. Sie gilt als die älteste Kathedrale Spaniens.
Bei Restaurierungsarbeiten 2007 entdeckte man Reste der ursprünglichen Bemalung.
Wir fanden wunderschöne einsame Stellplätze an der Küste.
Nun gut - schauten wir in die andere Richtung, blickten wir auf eine Aluminiumfabrik, nicht ganz so wildromantisch.
Aber das Morgenrot sah dennoch schön aus.
1975 begann man mit dem Bau der Aluminiumfabrik und entschloss sich, auch einen Hafen anzulegen. Für den Hafen konstruierte man diese Betonblöcke, genannt „Dolos“. Sie wiegen 50 Tonnen und man baute 18.000 Stück, anscheinen etwas mehr, als man benötigte.
Jetzt liegen sie hier in der Gegend herum.
An der Küste stehen viele Leuchttürme, hier der Faro Roncadoira.
Der Faro Da Estaca steht am nördlichsten Punkt Spaniens.
Das sind wir am nördlichsten Punkt Spaniens, den man ohne Kletterei erreichen kann.
Das Kap sei ein gutes Beobachtungsgebiet für Seevögel - aber nicht bei Windstille.
Immerhin statteten uns zwei kleine Piepmätze einen Besuch ab:
eine Bachstelze (Motacilla alba) …
… und ein Rotkehlchen (Erithacus rubecula).
Auf dem Plateau über dem Kap befanden sich die Reste alter Mühlen.
Die Amerikaner hatten hier bis zum Ende des Kalten Krieges eine kleine Militärstation, jetzt ein „lost place“.
In der Nacht schlug das Wetter um und bescherte uns am Morgen einen schönen Regenbogen, direkt über Sol, am nördlichsten Parkplatz Spaniens.
Bei der Besichtigung des Cabo Ortega wurden wir gut nass.
San Andrés de Teixido ist ein schönes abgelegenes Örtchen. Der große Parkplatz vor dem Ort lässt erahnen, was hier am Wochenende bei schönem Wetter los ist.
Wir kamen bei „Sauwetter“ und hatten den Ort fast für uns alleine.
Besonders die Kirche hat uns gut gefallen.
Vor der Kirche konnte man sich diverse Körperteile kaufen und dann vor dem Altar niederlegen, in der Hoffnung, dass die Beschwerden auf wundersame Weise verschwinden. Wir haben das nicht ausprobiert.
Der Fußboden im Kirchenschiff fiel vom Altar bis zur Pforte deutlich ab. Das haben wir bisher nur selten gesehen.
Ihr seht, der Norden Spaniens gefällt uns bestens. Wir sind gespannt, was wir noch alles entdecken werden.
Bis zum nächsten Mal
¡Hasta luego!