199. Spanien: Galicien 2 / Oktober 2025
Bisher hatten wir an den Vogelbeobachtungspunkten nur mäßig Glück. Daher erwarteten wir auch nicht allzu viel, als wir an das Ufer des Meeresarmes Ría de Ferrol fuhren, zumal sich unser Parkplatz in dicht besiedeltem Gebiet befand.
Doch diesmal wurden wir angenehm überrascht.
Auf einen Zaun neben unseren Sol setzte sich ein Schwarzkehlchen (Saxicola rubicola).
Die kleinen Kuhreiher (Ardea ibis) waren auf den Wiesen anzutreffen.
Ebenso viele Elstern (Pica pica).
Die großen Möwen zogen das Wasser oder das Marschland vor.
Besonders zahlreich waren die Lachmöwen (Chroicocephalus ridibundus).
Flussuferläufer (Actitis hypoleucos) sausten emsig in der Gezeitenzone umher.
Kormorane (Phalacrocorax carbo) sahen wir am Ufer sitzend, …
… fliegend …
… oder schwimmend und tauchend.
Auf dem Wasser schwamm ein ungleiches Gänsepaar. Rechts ist wohl eine Graugans (Anser anser).
Aber links?
Unsere schlaue Bestimmungs-App meinte Schwanengans (Anser cygnoides), aber wir sind nicht so ganz überzeugt.
Moschusenten (Cairina moschata) standen unbeweglich auf der Stelle.
Ein Graureiher entdeckte gerade einen Fisch und versuchte ihn zu fangen. Der Fisch war jedoch schneller und der Reiher musste wieder regungslos auf den nächsten warten.
Zwei Seidenreiher (Egretta garzetta) hielten meist etwas Abstand zueinander.
Für einen kurzen Moment kamen sie sich dann nahe und führten einen eleganten „Tanz“ auf.
Nun stand einmal wieder eine Stadtbesichtigung an: A Coruña.
Die Altstadt von A Coruña liegt auf einer Halbinsel.
Auf deren Nordspitze steht ein imposanter Leuchtturm, der „Turm des Herkules“. Schon von den Römers erbaut, ist er der älteste Leuchtturm der Welt, der noch in Funktion ist. In seinem Inneren ist noch die römische Bausubstanz vorhanden.
Leider war er wegen des wechselhaften Wetters geschlossen.
Auf der Landspitze um den Leuchtturm stehen viele Kunstwerke und laden zu einem Spaziergang ein.
Gerade noch rechtzeitig warf Wolfgang einen Blick auf das Meer in Richtung Westen: Der nächste Schauer war im Anmarsch!
Also schnell zurück! Unseren Kaffee haben wir dann gemütlich im Sol genossen während draußen der Regen herunterprasselte.
Am nächsten Morgen waren keine Schauer vorhergesagt und so machten wir uns zu Fuß auf den Weg in die Stadt.
Wir passierten einen Surfer-Brunnen, …
… ein Herkules-Mural …
… und einen nackten, schwergewichtigen römischen Soldaten. „Sieht aus wie eine Figur von Botero“, dachten wir spontan. Stimmt! Sieht nicht nur so aus, sondern ist auch von Fernando Botero.
In der Altstadt angekommen, stellten wir überrascht fest, dass alle Kirchen geöffnet waren. Die St. Georg Kirche war die erste, auf die wir trafen. Rein im Stil und gut besucht (von Touristen) sprach sie uns jedoch weniger an.
Nebenan steht auf einer großen Plaza das imposante Rathaus.
In den Gassen entdeckten wir einige schöne Häuser.
Auch Galicier sitzen gerne auf dem Balkon. Was macht man da am besten bei dem wechselhaften Wetter? Genau, man verglast den Balkon.
Die Iglesia de Santiago ist die älteste Kirche der Stadt, ursprünglich romanisch. In ihr seien einige römische Artefakte verbaut. Wir haben sie leider nicht entdeckt.
In der Colexiata de Santa María do Campo liegt die Apsis nicht in der Flucht des Kirchenschiffes.
Auch hatte man offensichtlich eine zu schwere Decke eingezogen, so dass Stützbögen nötig wurden, damit die Wände nicht nach außen gedrückt werden.
Ein Kastell darf auch nicht fehlen. Heute dient es als Museum.
Noch ein Blick in den Yachthafen mit dem Torre de Control de Tráfico Marítimo und wir machten uns wieder auf den Rückweg.
Zum Abschluss besuchten wir noch das Aquarium. Dort haben sie den Saal der Nautilus („20.000 Meilen unter dem Meer“ von Jules Verne) nachgebaut. Ringsherum ist ein großes Aquarium, in dem die Fische im Kreis schwimmen, die Hälfte links herum und die andere in Gegenrichtung.
Star im Becken ist ein Hai, der aber offensichtlich kein Interesse daran hatte, die anderen Fische zu fressen.
Jetzt stehen wir an der Costa da Morte, der Todesküste, so genannt wegen der vielen Schiffe, die vor ihr auf Grund liefen.
Bis jetzt hatten wir Glück mit dem Wetter. Es ist zwar manchmal wechselhaft, aber noch bei angenehmen Temperaturen. Dauerregen blieb uns bisher erspart.
Wir fühlen uns etwas an Irland erinnert.
¡Hasta luego!