22. übergang Uruguay-Argentinien
die stadt mercedes überraschte uns mit einigen schönen häusern
in fray bentos am rio uruguay steht dieses liebig-denkmal
der grund hierfür ist diese fabrik: 1863 gründete sie der deutsche ingenieur georg christian giebert. hier wurde erstmals in großem stile fleischextrakt nach dem verfahren von justus von liebig hergestellt und nach europa verschifft. im 1. weltkrieg wurde vor allem die deutsche armee versorgt. 1924 ging die fabrik in englischen besitz über. dank fortschreitender technik wurde ein riesiges gefrierhaus (großer betonklotz links im bild) gebaut, die firma hieß dann „frigorifico anglo“. das gefrierhaus konnte 18.000 tonnen gefrorenes rindfleisch lagern. 1979 wurde die fabrik geschlossen.
seit juli 2015 gehört das gelände zu den weltkulturerbestätten der unesco und ist somit nach der altstadt von colonia de sacramento die zweite in uruguay.
das ursprüngliche gebäude aus liebigs zeiten:
die schreibstube bot die angenehmeren arbeitsplätze
in dieser wanne wurde die „fleischsuppe“ nach dem liebig-verfahren gekocht
anschließend wurde die flüssigkeit durch diesen filter deutscher bauart gepresst
der maschinenraum für das frigorifico mit den kompressoren und generatoren. kühlmittel war damals ammoniak, was anscheinend nicht nur in den leitungen blieb. die arbeiter durften nur 15 minuten im inneren des gefrierhauses arbeiten und mussten dann für 15 minuten nach draußen.
die schaltzentrale war mit marmor aus italien ausgekleidet für bessere elektrische isolation
im museum stand auch ein alter autoklav. den musste wolfgang natürlich fotografieren
direkt vor der fabrik wurde auf die schiffe verladen, die auf dem rio uruguay in schlange standen. die alten verladekräne stammen aus england
in der fabrik befindet sich auch eine sammlung von -fahrbereiten- oldtimern, die man sich zu besonderen anlässen ausleihen kann.
durch die fabrik war fray bentos eine reiche stadt und konnte sich so ein theater leisten
zum abschied von uruguay nochmals schöne murales
diese brücke, die puente internacional verbindet uruguay und argentinien. zoll und immigration führen beide länder gemeinsam auf der uruguayischen seite durch. wir kamen am sonntag morgen im regen an, es herrschte gähnende leere und alle formalitäten waren problemlos nach ein paar minuten erledigt.
in victoria, schon weit in argentinien, entdeckten wir auf der suche nach einem geldautomaten, der funktionierte, unsere karten akzeptierte, und dann auch noch geld hatte, diese reich geschmückte kirche. in der grenzstadt gualeguaychú hatten wir kein glück, aber die tankstelle akzeptierte zum glück unsere kreditkarte. der eurodiesel kostet in argentinien inzwischen 1,10€.
zwischen victoria und rosario überquert ein ca 70km langer damm das überschwemmungsgebiet des rio parana. nach 2 wochen dauerregen stand alles außer dem damm unter wasser. wir kamen ohne eine einzige der berüchtigten polizeikontrollen durch die provinz entre rios. vielleicht hatte die polizei auch keine so rechte lust, bei dem dauerregen und an einem sonntag.