Auch im Südosten Medellins gibt es viele nette Städtchen zu besuchen.
El Carmen de Viboral ist bekannt für seine Keramikherstellung.
Das Cafe Berlin hatte leider geschlossen.
Es gibt sogar eine kleine Fußgängerzone…
…in der man sich beflügeln lassen kann.
Wolfgang war schon nahe dabei, sich das Original-Weltmarker-Shirt zu kaufen.
Schuhe lässt man sich polieren. So haben die Schuhputzer ihr Einkommen.
Wir besichtigen die Produktion in einer der Keramik-Werkstätten. Immerhin seien hier über 100 Leute beschäftigt.
Rionegro ist ein hübscher Ort, auf dessen bekanntesten Sohn, Pablo Escobar, die Kolumbianer nicht so stolz sind.
Von Rodrigo Arenas Bentacur in Bronze gegossen, versucht auf der Plaza der ehemalige Gouverneur von Antioquia, José María Córdoba, vergeblich, die vielen Tauben zu verscheuchen. Vom selben Künstler bestaunten wir schon einige Monumentalskulpturen in Medellin.
Die schönen Patios, Innenhöfe, begeistern uns immer wieder und sind in diesem Klima genial.
Zum ersten Mal seit Uruguay sahen wir wieder die Blüten des Palo borracho, des „betrunkenen Stabes“.
An einer alten Fußgängerbrücke trafen wir diesen Fotokurs. Die Kameras der Teilnehmer konnten sich durchweg sehen lassen.
Auf dem Weg nach Peñol mit seinem Stausee entdeckte Wolfgang in diesen Bäumen lauter weiße Punkte.
Wir dachten erst, es wären Störche, bei näherem Hinsehen stellten sie sich als Reiher heraus,
Vogel Nr. 203, Kuhreiher, Bubulcus ibis. Teils erschienen sie im Brunstkleid.
Bei Guatapé ragt ein 200m hoher Granitmonolith, der Peñón, in die Höhe. Er befindet sich in Privatbesitz und kann gegen Entgelt über eine 659-stufige Treppe bestiegen werden. Wir schonten unsere Knie und verzichteten auf dieses Vergnügen. Sowohl Bürger von Guatapé als auch von El Peñol stellen Besitzansprüche. Die Blitzaktion, „Guatapé“ auf den Felsen in weisen Buchstaben zu schreiben, wurde nach den ersten 1,5 Buchstaben gestoppt.
Guatapé ist ein hübsch hergerichteter farbintensiver Touristenort, unter der Woche sehr beschaulich und am Wochenende überlaufen. Der Ort liegt direkt am Stausee und bietet so auch Wassersportaktivitäten.
Eine Besonderheit im Ort sind die Zócalos, plastische Friese, mit denen fast alle Häuser verziert sind.
Die sehenswerte Kirche ist mit viel Holz gestaltet. Das Blattgold, ebenso wie die Augen der Heiligenfiguren, seien von allerbester Qualität, nämlich aus Deutschland importiert, wurde uns erzählt.
Weitere sehr schöne Kolonialstädtchen gibt es in der Provinz Santander, nördlich von Bogotá. Hier in Kolumbien trennt ein breites Flusstal die beiden Gebirgsketten auf denen Medellin und Bogotá liegen. So ging es erst einmal bergab in das feucht-heiße Magdalenental.
Im kühlen Wasser eines kleinen Flusses, dem Rio Claro, ließ sich das Wetter gut aushalten. Vor dem nächtlichen Regen machte das Wasser seinem Namen alle Ehre.
Die Hacienda Napoles, heute ein Zoo und (recht teurer) Themenpark, war früher im Besitz Pablo Escobars (1949-1993). Hier wurden Feste und Orgien gefeiert. Es gab sogar einen Flugplatz.
Leider sind heute fast alle Überbleibsel aus dieser Zeit verschwunden. Lediglich ein kleines Museum zur Erinnerung an die Opfer in dieser Zeit wurde eingerichtet. Wie schon oben angedeutet will sich in Kolumbien wohl niemand mehr an Pablito erinnern.
Der Magdalena ist hier schon recht breit. Früher fuhren die Schiffe von Cartagena bzw. Barranquilla bis hierher, bevor es, zuerst mit Mulis und später mit der Eisenbahn, nach Osten hinauf bis Bogotá bzw. nach Westen gen Medellin ging.
Das Tal des mittleren Magdalena war lange umkämpft von Guerilla und Paramilitärs. Letztere gewannen die Oberhand. Viele der Bewohner wurden vertrieben. Heute hat der Staat die Kontrolle, die Gegend gilt als sicher.
Neben einer Tankstelle, auf der wir die Nacht schwitzend im Sunny verbrachten, wurde Öl gefördert.
In Santander, wieder in den Bergen, war Girón das erste Kolonialstädtchen, das wir besuchten.
Es gehört zu den „Pueblos Patrimonio de Colombia“. Z.Zt. haben 17 Städte diesen Status erhalten und alle, die wir bisher besucht haben, glänzen mit ihrem eigenen Charme.
Auf dem Weg weiter in die Berge kamen wir an Tabakfeldern vorbei. Zur Kolonialzeit war der Tabakanbau eine der wichtigsten Einnahmequellen der Region, heute weniger. Überhaupt rauchen in Kolumbien nur sehr wenige, es sei verpönt.
In Zapatoco machten wir eine zweistündige Tour durch eine Höhle, la Cueva de Nitro, mit Stalagtiten und Stalagmiten. Die Höhle sei sehr groß, sodass man auch 12 Stunden Touren unternehmen kann.
Für Leibesfüllige ist die „Tour der Spalten“ nicht ganz so geeignet.
La Fuente, nur über Hoppelpisten zu erreichen, ist so untouristisch, dass es nicht einmal eine Herberge gibt. Selbst zum Restaurant mussten wir uns durchfragen. Angeschrieben war nichts, weiß doch eh jeder, wo man ein Mittagessen bekommen kann.
Der Sohn der Köchin steht stolz vor seinen Medallien, die er im Taekwondo gewonnen hat. Bei der Weltmeisterschaft in Berlin wurde er fünfter.
So hübsch haben wir die Stromzähler selten verkleidet gesehen.
Im Ort gab man uns den Tipp, zu einem natürlichen Whirlpool im Flüsschen zu laufen. So kamen wir zu einem erfrischenden Bad und wollten gar nicht mehr heraussteigen.
Galán ist auch nicht viel größer als La Fuente, hat aber immerhin ein Rathaus.
Wir fuhren auf kleinen Wegen weiter zum wohl schönsten Kolonialstädtchen Kolumbiens, Barichara, welches von Galán durch den Cañón des Río Suárez getrennt ist.
In Barichara fanden wir einen schönen Stellplatz, an dem ein paar Gallinazos (Vogel Nr. 204, Rabengeier, Coragyps atratus) unser Empfangskomitee bildeten.
Jeden Morgen besuchte uns Vogel Nr. 205, eine Safrangilbammer, Sicalis flaveola und wog sich auf den Grashalmen vor Sunny.
Mehr zum Ort folgt im nächsten Blog.