Jardín ist ein weiteres schönes Pueblo Patrimonio. Im Gegensatz zu Jericó wurde es vom internationalen Tourismus entdeckt und scheint auf der „must-see-Liste“ europäischer und amerikanischer Backpacker zu stehen.
Selbstverständlich wird auch Jardín von einem segnenden Christus beschützt.
Jardín liegt wunderschön von Bergen umgeben und wir konnten vom Ort aus kleinere Wanderungen unternehmen.
Das gefällt uns (vor allem Wolfgang) an Kolumbien: Radsport ist wichtiger als Fußball. Schon die Kleinen werden systematisch trainiert. Dazu werden einfach zwischen 17 und 18 Uhr ein paar Straßen gesperrt und der Nachwuchs flitzt mit seinen Rädern um den Block.
Das passiert, wenn Ulrike neben einer zum Schulsport gehenden Klasse den Fotoapparat zückt und um ein Bild bittet.
Wie es sich für jede ordentliche kolumbianische Stadt gehört, hat auch Jardín eine überdimensionierte Kirche an der Plaza stehen. Jedoch wäre jede deutsche Gemeinde über die Anzahl der Besucher, nicht nur zu Gottesdiensten, hoch erfreut.
Vor allem in den Abendstunden ist die Plaza gut besucht. Am Wochenende waren sogar alle Stühle besetzt.
Wir sind im Land der „Paisa“, wie die Bewohner Medellins und Umgebung genannt werden. Hier liebt man Blumenschmuck und selbst an der ärmlichsten Hütte im Campo hängen ein paar Blumenkübel. Umso eindrucksvoller präsentiert man sich in den schmucken Städtchen.
Neben den Blumentöpfen wird an Farbe nicht gespart.
Sunny (und uns) gefallen die gelben LKW.
In und um Jardín flattert eine vielfältige Vogelwelt.
Vogel Nr. 209, ein Rotbauchgrackel, Hypophyrrhus pyrohypogster, der endemisch in Kolumbien sei.
An zwei Stellen kann man die roten Felsenhähne am Nachmittag ganz aus der Nähe beobachten. In Peru bekamen wir sie schon zu Gesicht, aber nicht so nah und in gutem Fotolicht.
Vogel Nr. 210, Rupicola peruviana, der Nationalvogel Perus.
Direkt am Zaunpfahl neben unserem Übernachtungsplatz: Vogel Nr. 211 ein Eichelspecht, Melanerpes formicivorus
Wir verließen Jardín nach fünf Tagen auf einer landschaftlich sehr schönen Piste durch den Nebelwald. Der öffentliche Bus braucht 3,5 Stunden bis Rio Sucio, wir 4 Tage.
Die Anthurien werden hier etwas größer als wir das in Deutschland gewohnt sind.
Schnell kamen wir nicht vom Fleck. Alle paar Meter entdeckten wir etwas zum fotografieren.
Dennoch ist auch an so einer Strecke für das leibliche Wohl gesorgt. Hier wartet Wolfgang während unsere frischen Forellen zubereitet werden.
Alba Lucía bietet mit ihren beiden Söhnen Vogelbeobachtungstouren am Mirador El Roble an. Sie haben Wege durch den dichten Bergwald angelegt und kennen die Stellen genau, an denen sich die Vögel zeigen.
Vogel Nr. 212, ein Rotkopf-Ameisenpitta (Sperling), Grallaria nuchalis.
Vogel Nr. 213, ein Grünrücken-Schmuckvogel wird auch Goldbandkontinga bezeichnet, Pipreola riefferii.
Vogel Nr. 214 ein Graukappen-ameisenpitta, Grallaricula nana
Hoch oben in den Baumkronen zeigte sich endlich ein Tukan. Gehört hatten wir ihn schon öfter.
Vogel Nr. 215 eine Unterart der Schwarzschnabeltukane, Andigena nigriostris spilorhynchus.
In Alba Lucías Garten schwirrten viele Kolibris. Die genauere Bezeichnung dieser haben wir aufgegeben ;-).
Albas Sohn Martín fragte uns, ob wir Lust hätten, mit ihm diesen Berg, den Peña alba, zu erklimmen. Die Aussicht von oben sei sehr schön und es ginge ein Weg hinauf, wir müssten also nicht klettern.
Natürlich hatten wir Lust.
Der Weg führte durch das Dickicht steil nach oben. Am Felsen hoch klettern mussten wir zwar nicht, über Wurzeln und umgefallene Bäume schon.
Diese Aussicht war der Lohn der Mühe. Hier sieht das Wetter noch harmlos aus. Jedoch, kaum waren wir wieder zurück und beim Mittagessen, setzte ein beeindruckender Wolkenbruch mit Hagel, Blitz und Donner ein.