Wir sind jetzt schon fast 3 Wochen auf Lanzarote und die Insel gefällt uns sehr gut.
Unser erster Stopp galt Charco del Palo, wo wir Ute und Thomas kennenlernten, die sich in die Insel verliebt haben. Wir verbrachten eine sehr schöne Zeit mit den beiden und bekamen unzählige Tipps zum Reisen auf den Inseln.
Wer sich auf seine Reise auf die Kanaren vorbereiten möchte, dem können wir nur wärmstens deren Homepage empfehlen: https://allradnomaden.jimdofree.com
In Charco de Palo leben viele Deutsche. Der kleine Ort hat eine offizielle FKK-Erlaubnis. So kann man sich hier nicht nur die Heizkosten in Deutschlands Winter sparen, sondern auch noch seine Kleidung schonen.
Hier weht neben der kanarischen und der lokalen Flagge sogar der fränkische Dreizack.
Ganz in der Nähe ist der bekannte Jardin de Cactus, der Kaktusgarten des lanzarotischen Künstlers César Manrique, ein Muss beim Besuch der Insel. Vermutlich gibt es wenige Besucher Lanzarotes, die nicht an diesen Ort kommen. Will man die Schlange vor dem Eingang vermeiden, sollte man bald am Morgen kommen. (Nun ja, „bald“. Er öffnet um 10 Uhr. So bleibt sogar für uns Langschläfer noch genug Zeit für den morgendlichen Kaffee.)
Im Norden Lanzarotes erhebt sich der Risco, ein Höhenzug von 600m, der steil zur Westküste hin abfällt.
An seinem flacheren Osthang befinden sich einige künstliche Höhlen, in denen „Picón“, Lavakies, abgebaut wurde. Die größte dieser Höhlen trägt den Namen „Catedral“.
An der Abbruchkante des Risco kann man den Blick in die Tiefe zum Strand von Famara schweifen lassen.
Auch hier fanden wir einige Höhlen.
Haría nennt sich „Ort der tausend Palmen“. Wir haben nicht nachgezählt. Es sind jedenfalls viele.
Es wachsen nicht nur Palmen in dem schönen Örtchen.
Auf dem Markt konnten wir die „Papas arrugadas“, die verschrumpelten Kartoffeln probieren. Sie sind eine kanarische Spezialität. Gegessen werden sie mit „Mojos“, öligen Soßen. Wir fanden sie sehr lecker.
Dieser ältere Herr pflegt noch die Kunst des Korbflechtens.
Neben dem Risco wird der Norden Lanzarotes vom Monte Corona dominiert. Auf dem Weg zum Krater passierten wir Weinfelder. Die Reben werden hier von Steinmauern vor dem oft kräftigen Wind geschützt.
Hier hat Wolfgang den Corona-Gipfel erklommen und wirft einen Blick in den Abgrund. (Es sieht dramatischer aus als es ist. Der Weg dorthin ist ein schöner Spaziergang von weniger als einer halben Stunde. Aber: Psssst - nicht weiterverraten…)
Vom „Mirador del Río“ hat man einen schönen Blick auf die vorgelagerte Insel La Graciosa.
Ganz im Norden der Insel liegt der schöne Strand Playa de la Cantería. Bei Ebbe kann man weit spazieren. Baden sollte man nur bei ruhiger See.
Im hinteren Bereich des Strandes ist eine bei Ebbe zugängliche kleine Höhle.
Zum Baden besser geeignet ist der Caletón blanco. Hier kann man das klare Wasser gefahrlos genießen. Die Wellen werden von Lavafelsen abgehalten.
Ein „Strandkorb“ auf lanzarotisch. Was bei Rebstöcken funktioniert, ist auch für sonnenbadende Touristen gut.
Wir fanden ein schönes Plätzchen zwischen Lava und Meer, wo wir es uns gut gehen ließen.
Von unserem Stellplatz aus konnten wir zu Fuß zu einer weiteren Attraktion César Manriques gehen: den „Jameos del Agua“. Beim Ausbruch des Monte Corona vor 25.000 Jahren bildeten sich lange und große Lavaröhren. Die Stellen, an denen das Dach einer Höhle eingestürzt ist, nennen sich „Jameos“. Manrique hat in der Lava einen eindrucksvollen Komplex aus Restaurants, Unterkünften, Vortragssaal und großem Pool errichtet.
Etwas weiter bergauf ist ein Abschnitt des gleichen Lavatunnels touristisch zugänglich und effektvoll ausgeleuchtet.
In Arrieta folgten wir einem Tipp von Ute und Thomas und gönnten uns eine leckere Fischplatte. Deutsche Touristen gewöhnt, öffnet das Lokal schon um 12 Uhr. Um diese Zeit kommt noch kein Spanier auf die Idee, Mittag zu essen. So waren für uns noch alle Tische direkt am Meer frei.
Am Hang der Montaña Blanca gibt es malerische Felsspalten.
Im Parque Natural de Los Volcanes sind einige Wanderwege durch die fantastische Landschaft erschlossen. Leider stehen an vielen Stellen Schilder mit der Aufschrift „no pasar“, Betreten verboten. Anscheinend sind doch in der Vergangenheit zu viele Touristen über alles getrampelt. Schade.
An geschützten Stellen wachsen wilde Geranien.
Teguise im Landesinneren war früher die Inselhauptstadt. Jetzt ist der malerische Ort unter der Woche ausgestorben, um am Sonntag zum Leben zu erwachen. Da findet ein großer Markt statt und viele kleine Lädchen öffnen und bieten Kunsthandwerk an.
Es muss nicht immer ein Plastik-Weihnachtsbaum sein, auch wenn man auf einer Insel ohne Fichten und Tannen wohnt.
Auf dem Markt kann man für gesunde…
…oder nicht ganz so gesunde Ernährung sorgen.
Es kann auf Lanzarote manchmal etwas windig werden. Diesen schönen Stellplatz haben wir dann etwas später doch noch gegen einen windgeschützten getauscht.
Landschaftlicher Höhepunkt Lanzarotes ist der Timanfaya Nationalpark. 1730 bis 1736 fand hier ein Vulkanausbruch statt, der 20% der Insel mit Lava bedeckte. Die Landschaft ist surreal. Leider darf sie nicht betreten werden. Im Zentrum des Nationalparks gibt es nicht einmal geführte Wandertouren. Die einzige Möglichkeit eines Besuches der zentralen Krater besteht in einer 14km langen Bustour. Will man fotografieren, bleibt nur der Versuch, die vorbei huschende Landschaft möglichst unter weitgehender Vermeidung von Spiegelungen durch die getönten Scheiben des Busses einzufangen.
Die Ausblicke sind allerdings so fantastisch, dass trotzdem das eine oder andere Foto gelingen kann.
Dicht unter der Oberfläche ist die Lava noch heiß.
Das wird im Restaurant genutzt, um die Hähnchen zu grillen…
…und draußen, um den Touristen zu demonstrieren, wie Zweige sich entzünden und Wasser verdampft.
Wir fragten einen der Parkwächter, wieviele Besucher denn an so einem Tag erwartet werden. Die Antwort: 4000! Uff!
Allerdings: In Spanien ist gerade „macro-puente“, Super-Brücken-Wochenende. Im Dezember folgen zwei Feiertage mit einem Tag dazwischen, Tag der Verfassung am 6.12. und unbefleckte Empfängnis am 8.12.. Liegen sie dann so geschickt wie dieses Jahr, dienstags und donnerstags, ist ganz Spanien unterwegs. Man reist in die Berge zum Ski fahren oder zum Weihnachts-Shopping oder eben auf die Kanaren, wo es noch schön warm ist.
So zählte Ulrike beim Herausfahren aus dem Nationalpark 200 (!) Autos in der Warteschlange für einen freien Parkplatz.
Wem das noch nicht genug Rummel ist, kann sich ein paar km weiter auf einem Kamel durch die Gegend schaukeln lassen.
Wir zogen es vor, ein schönes und ruhiges Plätzchen in der Lava zu suchen. Hier machten wir Ausflüge mit dem Fahrrad, haben Zeit, diesen Blog zu schreiben und warten, dass der Super-Brücken-Wochen-Rummel wieder vorbeigeht.
Bis zum nächsten Mal!
¡Hasta luego!