Wir ließen unseren Sol an dem Lavaplatz stehen und machten uns mit den Fahrrädern auf den Weg.
Erstes Ziel war die Playa de los Clicos mit der Laguna Verde, der grünen Lagune, eine der obligatorischen Sehenswürdigkeiten Lanzarotes. Entsprechend voll war es am Aussichtspunkt. Doch wir hatten Glück: Mit uns war eine Gruppe Japaner die Aussicht bewundern. Höflich machten sie mit einer Verbeugung Platz, so dass jeder ungestört zu seinem Foto kam.
Auf der anderen Seite der Bucht kann man problemlos mit dem Rad hinunterfahren und das leuchtende Grün der Lagune völlig ohne Gedrängel bestaunen.
An vielen Stellen sieht man in der Lava Einschlüsse von Olivin.
Die nächste Sehenswürdigkeit sind die Hervideros. Hier knallen die Wellen an die Lava, es zischt, gurgelt und spritzt („hervir“ = sprudelnd kochen) - aber natürlich nur, wenn es gerade schöne Wellen hat. Wir erwischten wohl den falschen Zeitpunkt. Da kochte nichts. Dafür waren die Felsen übersät mit Touristen. Pech gehabt.
So gibt es hier halt ein Bild von uns beiden mit den Fahrrädern.
Als Entschädigung war der Weg mit dem Fahrrad entlang der Küste wunderschön.
Die Straße ist nämlich für den Verkehr gesperrt. An einer Stelle brachen sich die Wellen ihren Weg und unterspülten den Asphalt. Direkt neben der Straße klafft ein großes Loch.
Viele Pflanzen am Wegesrand waren vom parasitischen Teufelszwirn, auch Nessel-Seide genannt, befallen.
Die Salinas de Janubio dienen der Salzgewinnung.
Die feuerrote Caldera de Masian wird für den Bergbau genutzt.
Die Fahrräder wieder verstaut, fuhren wir mit Sol zum Südende der Insel nach Playa Blanca, einem Touristenort mit langer und schöner Strandpromenade.
Wir lasen, dass es nördlich von Playa Blanca schöne „Charcones“ gebe, Badetümpel, die sich bei Flut mit Meerwasser füllen.
Der Weg dorthin war etwas „offroadiger“ als gedacht und noch aufgeweicht vom Regen der letzten Tage. So konnte unser Sol endlich mal mit Untersetzung und Zentralsperre artgerecht bewegt werden.
Als Belohnung gab es einen wunderbar ruhigen Übernachtungsplatz.
So sehen die Tümpel bei Ebbe aus. Wir sind dann doch nicht hinuntergeklettert, da auch bei Ebbe die eine oder andere Welle über die Felsen schwappte.
Bei Flut hingegen bot sich ein eindrucksvolles Bild. Das war dann die Entschädigung für den mauen Wellengang bei den Hervidores.
Östlich von Playa Blanca, an der Südspitze der Insel befinden sich die Papagayo-Strände. Der größte ist die Playa Mujeres, an der man auch schön mit dem Camper stehen kann. Wer entdeckt Sol?
Der berühmteste und somit meistbesuchte Strand ist die Playa de Papagayo.
Ob man jetzt badet oder nicht, die Wanderung entlang der Küste von Strand zu Strand lohnt sich auf jeden Fall.
Bei Tías besuchten wir eine Siedlung mit interessant gestalteten Häusern, Los Villarreales, vom Architekten Antonio Padrón Barrera.
In den Gärten blühte es. Hier ein Goldkelch, Solandra maxima.
Die riesigen Blüten der Drachenbaumagave sieht man oft auf Lanzarote. Die Pflanze stammt ursprünglich aus Mexico.
Einen kurzen Zwischenstopp in Arrecife nutzten wir, um vom einzigen Hochhaus auf Lanzarote die Aussicht vom 17. Stock zu genießen.
Uns faszinieren jedoch die Vulkane mehr als die Stadt und so fuhren wir wieder in die Lava. Hier ist Ulrike auf der Montaña Tingafa. Im Hintergrund sieht man die große Caldera blanca, unser nächstes Wanderziel.
Doch erst einmal suchten wir uns einen wild-romantischen Übernachtungsplatz hoch über dem Meer.
In der Nacht wurde es dann allerdings doch mehr wild als romantisch, so dass wir bei starkem Wind und schlechter Sicht durch die hochgeblasene Gischt ein etwas geschützteres Plätzchen suchten.
Zuvor allerdings genossen wir das Schauspiel, das die Wellen veranstalteten, als sie im Licht der untergehenden Sonne gegen die Felsen klatschten.
Der Wetterbericht sagte einen windarmen Tag voraus. Ideal also, um auf die Caldera Blanca zu steigen.
Der Aufstieg war leicht…
…und die Sicht von oben fantastisch.
Die Regenfälle der letzten Tage machen sich bemerkbar: Lanzarote wird immer grüner.
In Mancha Blanca findet sonntags ein kleiner Markt statt (wo man, unter anderem, richtig gutes Roggen-Vollkornbrot kaufen kann). Wir hatten doppelt Glück und erstanden nicht nur das leckere Brot, sondern kamen auch just, als eine gute Folkloregruppe mit Musik und Tanz auftrat.
Bei kräftigem ablandigen Wind konnten wir uns direkt ans Meer stellen und beim Frühstück zusehen, wie die Gischt über die hohen Wellen geblasen wurde.
Auf dem 600 m hohen Risco waren wir ja schon zu Beginn unseres Aufenthaltes auf Lanzarote.
Im hinteren Teil des Strandes war zunächst bei Flut nicht allzu viel vom Strand zu sehen.
Erst bei Ebbe konnten wir dann kilometerweit im Sand spazieren gehen.
Am Abend bescherte uns die diesige Luft ein schönes Abendrot, …
…welches den Risco in fast schon kitschigen Farben leuchten ließ.
Diese gut erhaltene Windmühle steht in Muñique.
Als letzten Vulkan auf Lanzarote wollten wir den Pico Partido besteigen.
Hier kann man in der Rinne, die die Lava bildete, hinaufgehen…
…bis sich die Rinne schließt und zu einer Lavahöhle wird.
An den Wänden ist die Lava zu teils bizarren Formen erstarrt.
Durchwandert man diesen Lavasee…
…findet man am Ende eine Höhle, in der sich ein Tisch mit Opfergaben befindet. Die genaue metaphysische Bedeutung des Ortes ist uns nicht bekannt.
Die schwarze Landschaft ist nach unserem Geschmack.
La Geria ist das wohl bekannteste Weinbaugebiet auf Lanzarote. Hier werden die Rebstöcke nicht nur durch Mauern vom Wind geschützt, sondern auch noch in Mulden gepflanzt.
In einer der Bodegas entdeckten wir das für uns schönste „Belén“ Lanzarotes. Hier wurde nicht nur die Weihnachtsgeschichte nachgestellt, sondern ebenfalls die Sehenswürdigkeiten der Insel. Es solle bis mindestens Ende Januar stehen bleiben, erzählte uns der Wärter, und wenn genügend Besucher kommen, dann auch noch im Februar.
Tja, dann heißt es schon Abschied nehmen von Lanzarote. Die Insel hat uns ausgesprochen gut gefallen und die Zeit (mehr als ein Monat) verging wie im Fluge, aber es warten ja noch wenigstens 6 weitere Inseln auf uns.
Macht´s gut und bis demnächst im neuen Jahr!
¡Hasta luego!