Wir wechselten wieder auf die westliche Inselseite. Südlich des Militärgebietes, an dessen Nordrand wir das versunkene Schiff sahen, befinden sich weitere einsame und schwarze Strände. Die Playa de las Hermosas ist besonders malerisch.
Die meisten Besucher kommen jedoch gar nicht wegen des feinen schwarzen Sandes, sondern wegen der bizarren Kalksteinformationen, die sich nördlich des kleinen Strandes befinden.
Die bekannteste der Formationen ist das „Krokodil“, welches sein Maul weit aufreißt.
Unmittelbar angrenzend an das Militärgebiet fanden wir einen schönen Stellplatz an der Playa de Ugán.
Bei Ebbe kann man hier wunderbar in den Felsen herumklettern und sogar eine Höhle erkunden.
Deutlich weniger einsam ist es in La Pared mit seinem großen Felsentor.
Die Playa del Viejo Reyes ist den Surfern vorbehalten. Hier weht immer die rote Flagge.
Will man ins Wasser, fährt man besser auf die Ostseite der Insel, z.B. an die Playa de Sotavento.
Je nach Gezeiten und Tidenhub findet man hier einen riesigen Sandstrand oder eine flache Lagunenlandschaft vor.
Haben die Kitesurfer Pech und es weht einmal kein Wind, dann tummeln sich einige Vögel bei Flut in der Lagune.
Brandseeschwalben (Thalasseus sandvicensis).
Sanderlinge (Calidris alba).
Große und gar nicht scheue Löffelreiher (Platalea leucorodia).
Etwas kleinere und deutlich scheuere Seidenreiher (Egretta garzetta).
Bei Morro Jable hat sich der Architekt Antonio Padrón Barrera in einem Zuckerbäckerhaus verwirklicht.
Die Bauruine nebenan will (wohl schon seit Jahren) auch noch so schön werden.
In Morro Jable war uns der Rummel zu groß. So hielten wir nur kurz an, um das Walskelett zu fotografieren.
Wir fuhren weiter nach Cofete, welches abgelegen auf der Westseite der Halbinsel Jandía liegt. Der Ort kann über eine schöne Bergpiste (Cofete-„Highway“) erreicht werden, die völlig problemlos zu befahren ist, aber dennoch dem einen oder anderen Touristen beim Anblick unseres ihm entgegenkommenden Sols und der fehlenden Leitplanken einen etwas unentspannten Gesichtsausdruck beschert hat.
Der Strand von Cofete mit den hinter ihm aufragenden Bergen ist einfach gigantisch. Oft wird man hier vom Wind fortgeweht und es schlägt eine hohe Brandung auf. Wir erwischen jedoch einen perfekten Tag: fast windstill, sonnig und nur flache Wellen.
Sehr malerisch ist der alte Friedhof von Cofete.
So gar nicht in diese wilde und (abgesehen von Tagestouristen) einsame Gegend will die pompöse Villa Winter passen. Sie wurde von dem Deutschen Gustav Winter (1893-1971) erbaut. Er kaufte angeblich zur NS-Zeit die ganze Halbinsel Jandía auf. Um ihn und die Villa ranken sich wilde Gerüchte. Unter anderem soll in unterirdischen, vom Meer zugänglichen, Höhlen ein U-Boothafen der Nationalsozialisten gewesen sein.
Im Inneren ist heute ein kleines Museum. Man kann sich auch vom jetzigen Bewohner führen lassen und die erstaunlichen Geschichten glauben oder auch nicht.
Bei Cofete wachsen viele der kaktusähnlichen Wolfsmilchgewächse (Euphorbia handiensis), auf Spanisch Cardón de Jandia.
Statt der Führung durch die „Bunker“ der Villa Winter stiegen wir lieber durch ein wildes Barranco (Trockental) hinunter zur Playa de los Momos.
Unten am Strand warteten schöne Sandsteinformationen auf unseren Fotoapparat…
…und am Ende des Strandes der Roque del Moro, der „Mohrenfels“ (jaja, wir wissen: Das Wort „M**r" darf man auf deutsch nicht mehr sagen und schreiben. Aber auf Spanisch heißt der Felsen halt noch so.)
Am südwestlichen Ende von Fuerteventura befinden sich zwei Leuchttürme:
der Faro Punto de Jandía…
…und etwas weiter nördlich der kleine Faro Punto Pesebre.
Zwischen beiden erkennt man noch eine von Winter angelegte Landepiste. Sol durfte hier einmal Flugzeug spielen.
Zwischen dem Ende der Halbinsel Jandía und Cofete ist die Küste steil und wild.
Im schönsten Abendlicht stiegen wir zur Playa de los Ojos hinunter.
Unten am Strand befindet sich eine kleine malerische Höhle, die nur bei Ebbe gut zugänglich ist.
Im Abendlicht leuchten die bunten Felswände der Bucht.
Aus dem Wasser ragen bei Ebbe malerische Felsen hervor.
Unzählige Schnecken hinterließen ihre Spuren im Sand.
Neben einigen (etwas riechenden) Algen wurden auch schöne Fotomotive angeschwemmt.
Bei Puerto de la Cruz entstand eine (illegale) Wochenend-Wohnwagensiedlung.
Vor einem Jahr brach dort ein Feuer aus und verschlang die Hälfte der Fahrzeuge. Zum Glück geschah dies an einem Donnerstag Nachmittag, als nur wenige Personen anwesend waren. So wurde niemand Opfer der Flammen.
Für unsere letzte Nacht auf Fuerteventura fanden wir einen besonders schönen Stellplatz.
Jetzt stehen wir im Hafen von Morro Jable. Im Hafenbecken schwimmen riesige Rochen.
Unsere Fähre ist schon angekommen.
Wir waren fast 7 Wochen auf Fuerteventura und fuhren 650 km, viele auf Pisten. Zuerst brauchten wir ein wenig, um mit der Insel „warm“ zu werden. Jetzt fällt es uns schwer, uns zu trennen.
Bis zum nächsten Mal, dann von Gran Canaria
¡Hasta luego!