Wir verließen unseren schönen Platz im Wald bei der Virgen del Pino, um den Süden La Palmas zu erkunden.
Hierzu mussten wir das Lavafeld des Ausbruchs von 2021 durchqueren. Inzwischen ist dies über eine neue Straße möglich, die zwar noch nicht fertig, aber doch passierbar ist.

Auf dem Weg durch das Lavafeld ist Anhalten verboten. Teilweise ist die Lava noch heiß und es treten auch noch Gase aus.

Unten am Meer bei Puerto Naos wurden die Bananenplantagen von der Lava verschont.

Eigentlich ist genau dieser Ort das Touristenzentrum La Palmas. Aber zur Zeit ist Puerto Naos nur eine Geisterstadt. Der Zugang ist nur mit Erlaubnis möglich, da aus dem nahegelegenen Lavafeld immer noch Kohlendioxid austritt.

Auch von Süden schauten wir uns die Folgen des Ausbruchs an.
Viele Stellen sind mit einer meterdicken Ascheschicht bedeckt. Es sieht fast aus, als wenn es geschneit hätte, nur eben in Schwarz.

Im Interpretationszentrum lasen wir die Daten des Ausbruchs von 2021:
200 Millionen Kubikmeter Emissionen,
1.219 Hektar von der Lava verwüstet,
2.988 Gebäude zerstört,
74 km Straßen durch Lava verschüttet.
Manche hatten Glück und die Lava zog vorbei, andere hat es getroffen.

Wir verließen den Ort der Verwüstung und fuhren auf einer schönen Piste hoch in die Berge.

Da behaupte noch einer, dass die Farbe unseres Sols auffällig sei…

Am Morgen steckten wir in den Wolken. So konnten wir sehen, warum die Kanarenkiefern so lange Nadeln haben: Die Feuchtigkeit der Wolken kondensiert zu Tropfen, die dann zu Boden fallen und die Wurzeln mit Wasser versorgen.

Die Südspitze La Palmas ist eine Vulkanlandschaft. Hier wird, wie in Lanzarote, Wein angebaut. Das Grün der Weinstöcke gibt einen schönen Kontrast zu der schwarzen Umgebung.

Ein heller Felsen war übersät mit alten Felsritzungen.

Der Vulkan Tenegía brach 1971 aus.

Die oberhalb des Tenegía gelegene Caldera San Antonio entstand 1677. Von Norden kann man ebenerdig auf den Kraterrand laufen. Steigt man hingegen vom Tenegía aus auf, geht es sehr steil nach oben.

An der Südspitze La Palmas befinden sich neben dem Leuchtturm die Salinas de Fuencaliente. Hier wird auch heute noch Salz gewonnen.

An der wilden Küste im Südosten erreicht man über schmale Pisten schöne Plätze.

Am Strand entdeckten wir diese blaue Qualle. Wir halten sie für eine Portugiesische Galeere, mit deren Tentakeln wir nicht in Berührung kommen wollten. Auf ein Bad im Meer verzichteten wir lieber.

Zu diesem Ort ging es über eine besonders steile Piste nach unten. Als Belohnung hatten wir das Meeresrauschen ganz für uns alleine.

Der Leuchtturm von Arenas Blancas ist nicht rot-weiß wie seine Brüder. Er sieht ein bisschen aus wie ein riesiger Lippenstift. „Arenas Blancas“ (weißer Sand) ist allerdings ein etwas irreführender Name. Der wenige Sand an den Stränden ist schwarz, wie überall auf La Palma.

Südlich der Inselhauptstadt befindet sich Los Cancajos mit seinen schönen Stränden und Touristenkomplexen.
Auch wenn der Strand wirklich schön war und gar nicht überfüllt, zog es uns weiter nach Norden, …

… denn der Strand von Nogales direkt unter den Klippen gelegen ist für uns der schönste Strand der Insel.

Der Norden La Palmas ist von 500 bis ca.1000 m Höhe von dichtem Lorbeerwald bewachsen.
Die Cascada de Los Tilos ist hier das beliebteste Ausflugsziel, entsprechend voll war der Parkplatz.
Auf den Wanderwegen waren wir dann schnell alleine.

Wir wollten mit unserem Sol hinauf zur Casa del Monte auf 1400 m Höhe fahren. Allerdings mussten wir schnell feststellen, dass die üppige Vegetation nur auf die Größe der VW-Busse, mit denen die Touristen hinaufgefahren werden, zurückgeschnitten wurde.
Wolfgang demonstriert hier, warum ein Besen unverzichtbarer Bestandteil der Ausrüstung eines Wohnmobils ist.

Nach 3 km meinten wir, nun genug neue Kratzer an unserem Sol zu haben - wir mussten ja auch wieder den gleichen Weg zurück - und parkten auf einem schönen Platz in der Natur.
Am nächsten morgen stiegen wir dann zu Fuß durch den schönen Lorbeerwald die fehlenden 800 Höhenmeter hinauf zur Casa del Monte.
Dabei stellten wir fest, dass die Piste sich schnell weitete und herabhängende Äste auf dem weiteren Weg gar kein Problem gewesen wären.
Macht auch nichts, so haben wir etwas für unsere Kondition getan…

An der Casa del Monte beginnt ein besonderer Wanderweg: Entlang eines Bewässerungskanals geht es ohne größere Steigungen in der Steilwand entlang um einen Talkessel: auf der einen Seite der Kanal und dahinter die Felswand, auf der anderen Seite der Blick in die Tiefe.
Dabei führt der Weg durch 11 dunkle Tunnels. Wir hatten unsere Fahrradhelme auf, was angesichts der niedrigen Tunnel keine schlechte Idee war.

Während die ersten 10 Tunnel weitgehend trocken waren, lag der letzte Tunnel direkt bei den Nacientes de Marcos, den Hauptquellen des Kanals. Es tropfte und rann das Wasser von der Decke und so waren wir auch gleich frisch geduscht, als wir bei den Quellen ankamen.

Die LP-109 gilt als die schönste Straße La Palmas. Sie schlängelt sich, oft am Steilhang, durch den mystischen Lorbeer- bzw. in etwas höheren Lagen Kiefernwald.
Sol hatte Glück: Er durfte noch passieren.

Die Strecke führte durch ein paar unbeleuchtete Tunnel, wo wir schon ein bisschen auf unsere Seitenspiegel Acht geben mussten.

Wir fuhren eine Stichstraße hinunter nach Tablero. Der Ort liegt auf einer Anhöhe zwischen zwei Barrancos (Schluchten) an der Steilküste, ca. 300 m hoch über dem Meer.
In der im Bild linken Schlucht entdeckten wir eine abenteuerliche Straße nach unten zu einem kleinen Ort am Meer.

Über diese Straße mussten wir natürlich fahren.

So hatten wir in Fajana einen Blick von unten zu den Klippen hinauf. Gelaufen wären wir schneller. Der Wanderweg war nur 3 km lang, auf der Straße hingegen waren es 18 km.

Wiederum nur 2 km Luftlinie weiter, aber nach vielen, vielen Kurven übernachteten wir am Mirador von Los Gallegos.

Auf den Feldern neben dem Mirador wurden diese Pflanzen angebaut, die wir nicht kannten.

Wir fragten nach: Es ist Yamswurz. Auf den Märkten hier kann man die Knollen kaufen.

Bei La Tosca wachsen alte Dragos, Drachenbäume. So sehen sie also aus, wenn sie wild wachsen und nicht wie in den Parks in Form gebracht werden.

Ein Blick auf die Karte verriet uns: Es gibt nicht nur die Hauptstraße, sondern auch eine kleinere an der Küste entlang. Also entschieden wir uns für letztere. Mit der Aussicht war es dann allerdings nicht so weit her. Statt der schönen Sicht auf das Meer quetschten wir uns auf der engen Straße durch in Plastik verhüllte Bananenplantagen hindurch.

Unsere letzte Nacht auf La Palma verbrachten wir am Charco Azul (blaue Pfütze), einer schönen Anlage mit Meerwasserpools. Auch wenn der Charco grün war und nicht blau, war alles sehr schön angelegt und kostenlos zu nutzen.
Auf diesem Foto sieht man den Betrieb am 1. Mai nachmittags. Trotz Feiertag und bestem Wetter kann von Überfüllung keine Rede sein.

Am nächsten Morgen hatten wir den Charco für uns alleine.

Am Nachmittag wartete dann schon die Fähre nach La Gomera auf uns.

La Palma hat uns ausgesprochen gut gefallen. Gerne hätten wir noch mehr Zeit auf der Insel verbracht.
Doch leider geht unsere Zeit auf den Kanaren langsam zu Ende.

Jetzt sind wir erst einmal gespannt, was uns auf La Gomera erwarten wird.
Wir werden berichten.
¡Hasta luego!