La Gomera ist sehr steil und von tiefen Schluchten gegliedert, die von der zentralen Erhebung (1483 m) radial zum Meer ziehen. So gibt es keine ringförmige Straße um die Insel am Meer entlang. Alle Straßen gehen steil vom Meer hinauf zur Inselmitte.
San Sebastián de La Gomera ist eine sehr überschaubare Inselhauptstadt. Der Turm „Torre del Conde“ war einst Teil einer Festung.
In der Iglesia de la Asunción findet sich ein für eine Kirche ungewöhnliches Wandgemälde. Es stellt den vergeblichen Versuch des englischen Admirals Charles Windham dar, 1743 die Stadt zu erobern.
Im Zentrum der Insel befindet sich die Hauptsehenswürdigkeit La Gomeras: der Parque Nacional de Garajonay, der zum überwiegenden Teil von dichtem Lorbeerwald bedeckt ist.
Auf den vielen Wanderwegen kamen wir aus dem Staunen gar nicht mehr heraus.
Manche Bäume sind von grotesk wachsenden Pilzen besiedelt, Laurobasidium lauri.
Überall sprosst und blüht es und der ganze Wald ist vom Summen der Hummeln erfüllt.
Bei El Cedro konnte man in einem Tunnel den Berg durchqueren, wenn es nicht geregnet hatte.
Leider war kurz vor dem Tunnelausgang ein Teil der Decke eingestürzt. Dort staut sich jetzt das Wasser und der Schlamm. Wir drehten um, bevor das Wasser höher war als unsere Gummistiefel.
Tiefer im Tal überragen diese beiden Felsen den hübschen Ort Hermigua. Sie heißen Petra und Pedro.
An der Küste stehen noch die Betonpfeiler der Verladestation des Tales aus der Zeit, als die Straßen über die Berge noch nicht gebaut waren.
Die Playa de La Caleta wird als „einer der schönsten Strände im Norden der Insel“ bezeichnet. Nun ja… Wegen der Strände muss man nicht unbedingt nach La Gomera fahren.
Wieder in den Bergen, lohnt sich der Blick vom Mirador de Abrante hinunter auf den Ort Angulo und über das Meer zum Teide.
Die Glasplattform des Miradors hatte leider geschlossen.
Auf einem Felsplateau (Montaña del Cepo) im Norden der Insel ist der Boden leuchtend rot und sieht aus wie ein großer Schildkrötenpanzer.
Dort oben blühte der Strandflieder.
An der Mündung der Schlucht von Vallehermoso (Schönes Tal) thront auf einem Felsen über der Brandung das Castillo Del Mar (Meeresschloss). Das Meer zerstörte die Zufahrtsstraße und so ist es seit ein paar Jahren nicht mehr bewirtschaftet.
Ein beliebtes Ausflugsziel als “lost place“ ist es immer noch.
Im Tal von Alojera werden die Palmen angezapft. Der Palmsaft wird dann eingedickt zum Miel de Palma, dem Palmenhonig, einer Spezialität La Gomeras.
Auch wenn hier jeder vom Palmenhonig spricht, verkauft wird er als Palmensirup. In der EU darf unter der Bezeichnung „Honig“ nichts verkauft werden, was nicht von Bienen produziert wurde.
Auf dem Preisschild am Regal im Supermarkt steht dann trotzdem „Miel de Palma“.
Unten am Meer bei Alojera kann man sogar baden.
Um in das Nachbartal nach Tagaluche zu gelangen muss man ausnahmsweise nicht ganz bis zur Inselmitte fahren.
Die schmale, steile Straße bietet fotogene Ausblicke in die Tiefe.
Die letzten 100 m hinunter zum Meer mussten wir zu Fuß gehen.
Valle Gran Rey ist das Touristenzentrum La Gomeras. Auf der Sonnenseite der Insel gelegen, bietet es sogar ein paar schöne Strände.
Am abgelegensten Strand, der Playa del Ingles, ist Badebekleidung überflüssig.
Im Ortsteil La Calera sind zwei Treppen bunt bemalt.
In einem Seitental führt ein schöner, aber beschwerlicher Wanderweg zu einem Wasserfall.
Am Taleingang stehen Palmen und Cardones.
Dann geht es, oft im Bach, durch Bambus und Zyperngras.
Am Ende der Wanderung erwartet einen der schöne kleine Wasserfall von Arure.
Auch das Valle Gran Rey ist eine Sackgasse und so fuhren wir wieder hinauf in den Nationalpark, diesmal in einen Teil, der uns von den Rangern besonders ans Herz gelegt wurde.
Sie hatten recht: Die Bäume waren dick mit Moos bewachsen, immer wieder zogen Nebelschwaden durch den Wald und die gelegentlich durchscheinende Sonne tauchte alles in ein mystisches Licht.
La Fortaleza, die Festung, nennt sich dieser Tafelberg.
Der Aufstieg ist steil und erfordert ein bisschen Schwindelfreiheit. Oben angelangt, ist es flach.
Südlich der Fortaleza schlängelt sich die Straße hinunter ans Meer nach La Rajita.
Dort befand sich früher eine Konservenfabrik, die heute in Ruinen liegt.
In der Nähe von Alajeró blühten die Kakteen.
Inmitten der Kakteen steht der Drago de Agalán, der älteste Drachenbaum der Insel. Die Altersangaben schwanken zwischen 400 und 600 Jahren. Wie auch immer, er ist sehr alt und sehr imposant.
An der Küste beim Flughafen blühten Flammenbäume, zwar keine autochtone Flora der Kanaren, aber schön anzusehen.
So, und wir sind schon wieder zurück in San Sebastían de La Gomera, warten auf unsere Fähre nach Teneriffa, die bald ablegen wird und haben somit etwas Zeit, diesen Blog zu schreiben.
Uns bleiben noch ein paar Tage auf Teneriffa und dann geht es schon wieder zurück auf das Festland.
Bis demnächst,
¡Hasta luego!