Nach unserer Ankunft auf der Iberischen Halbinsel trafen wir uns mit sehr guten Freunden aus Deutschland zum Wandern.
Dabei kamen wir an den Minen von Rio Tinto vorbei, wo schon seit der Römerzeit Bergbau betrieben wird.

In der Nähe von Cordoba besichtigten wir die Überreste der Medina Azahara, einer Residenzstadt, die sich der omayadische Kalif Abd ar-Rahman in den Jahren 936 - 945 bauen ließ. Auch wenn bisher nur ein Bruchteil der Stadt ausgegraben ist, sind die Ruinen sehr beeindruckend.

Zuheros gehört mit seinen weißen Häusern und engen Gassen zurecht zu den „Pueblos más bonitos de España“, den schönsten Dörfern Spaniens.

Die hinter dem Dorf aufragende Sierra lädt zum Wandern ein.

In Jaen waren die Wände unseres Parkplatzes mit großen Murales verziert.

Hauptsehenswürdigkeit von Jaen ist die große Kathedrale im Renaissance-Stil.
Gut, Gotik gefällt uns besser als Renaissance, aber auch wir waren von dem imposanten Gebäude sehr beeindruckt.

In Jaen verabschiedeten wir uns von unseren Freunden und fuhren auf der Autobahn nach Norden.
Unser nächstes Ziel war die alte Königstadt Toledo. Die Altstadt liegt auf einem Hügel oberhalb des Flusses Tajo.

Toledo ist ein beliebtes Ausflugsziel und um die Kathedrale herum wimmelt es nur so vor Touristen.

Die Kathedrale ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Für einen groben Überblick brauchten wir über eine Stunde. Wer die Ausdauer hat, sich den kompletten Audioguide anzuhören, ist noch deutlich länger beschäftigt.

Auch wenn die Kathedrale gotisch ist, quillt doch an manchen Stellen der Barock aus dem Gemäuer.

Der Kapitelsaal hat eine prachtvolle Decke und seine Wände sind vollständig mit Gemälden bedeckt.

Die Sakristei erinnert mehr an einen Palast als an eine Kathedrale.

Die Kathedrale ist bei weitem nicht das einzige Gebäude Toledos, das einen Besuch lohnt. Sehr gut gefallen hat uns die Weiße Synagoge.

Von den zahlreichen Kirchen ist unser klarer Favorit das gotische Monasterio de San Juan de los Reyes.

Das Rathaus war reich geschmückt, feierte doch die autonome Region Castilla la Mancha ihr 40-jähriges Bestehen. Mit dem Feiertag hatten wir Glück und fanden so noch ein Plätzchen für unseren Sol auf dem großen Parkplatz vor der Altstadt.

Ein bisschen abseits der Hauptsehenswürdigkeiten entdeckten wir viele kleine Schätze, die sich die vielen amerikanischen und japanischen Touristen (letztere stets in Gruppen, erstere öfters zu zweit) entgehen ließen.

Eigentlich wollten wir gar nicht nach Madrid fahren. Bei der weiteren Reiseplanung stellten wir dann jedoch fest, dass Spaniens Hauptstadt einfach mitten auf der weiteren Route lag. Also entschlossen wir uns doch, in die Stadt zu fahren. Wir ergatterten auch einen ruhigen Übernachtungsplatz, von dem aus wir mit der Metro schnell in der Innenstadt waren.
Jetzt war Museumstour angesagt: Prado, Thyssen-Bornemisza, Reina Sofía, Bilder über Bilder, von alt bis modern.

Im Museum Thyssen-Bornemisza war eine Retrospektive des Künstlers André Butzer anlässlich dessen 50. Geburtstages. Der Maler wurde 1973 in Stuttgart (!) geboren.
Wir staunten…
Von diesem Künstler hatten wir Banausen noch nie etwas gehört.
Zu unserem Trost wurde dann wenigstens in der Einführung zu der Ausstellung erwähnt, dass André Butzer außerhalb Deutschlands deutlich bekannter sei als in seinem Heimatland.

Selbstverständlich schauten wir uns auch die Stadt an:

Plaza Mayor, …

… Palacio Real, …

… den ägyptischen Tempel von Debod, …

… Puerta del Sol, …

… Palast und Brunnen von Cibeles, …

… und die Banco de España.

Diese beiden Herren durften natürlich auch nicht fehlen.

Zur Stärkung nach so viel Besichtigung gönnten wir uns eine Tüte leckerer Churros.

Den Schinken schauten wir uns nur an. Da er nur im Ganzen verkauft wurde, beschlossen wir dann doch schweren Herzens, dass so eine Keule in unserem Sol ein wenig im Weg wäre.

Im Viertel Lavapies sind noch einige Murales zu sehen. Ein Großteil des Viertels macht allerdings schon einen sehr gentrifizierten Eindruck.

Zur Zeit findet die Feria de Libros de Madrid statt, die Madrider Buchmesse.

An vielen der Stände sind Autoren anwesend und signieren, hier Máximo Huerta

Am Sonntag machten wir einen Spaziergang durch den gut besuchten Retiro-Park.

Zum Abschluss kam der schwierigste Teil unseres Madrid-Besuchs: Wir parkten in der hintersten Ecke des überfüllten Parkplatzes und stellten fest, dass die Madrider doch recht kreativ sein können, einen Platz zu finden, wo man sein Auto noch hinquetschen kann.
Das war Zentimeterarbeit!
Aber wir haben es geschafft. Ulrike am Steuer, Wolfgang schaute am Heck und ein hilfsbereiter marokkanischer LKW-Fahrer am Bug. So dirigierten wir Sol Zentimeter um Zentimeter um die kreuz und quer parkenden Autos herum rückwärts fahrend heraus.

Madrid hat uns sehr gut gefallen und wir sind froh, dass wir uns aufgerafft haben, in die Stadt zu fahren.
Nach vier Tagen Großstadt brauchten wir dann aber erst einmal etwas anderes als viele Häuser und Menschen um uns herum.

Es bleiben uns ja noch ein paar Tage in Spanien.

!Hasta luego!