Wir sind wieder in Spanien!
Frankreich durchquerten wir zügig, fast ohne Maut. Eine Straße war erst seit ein paar Monaten mautpflichtig. Als wir es merkten, waren wir schon darauf.
Es regnete so viel und heftig in Frankreich, dass unser Sol sauber geduscht in Spanien ankam.
Wieder in Spanien, verlangsamte sich unser Tempo.
Die Pyrenäen überquerten wir auf einer schönen Passstraße und so erreichten wir die Grenze bei Portalet kurz vor Einbruch der Dunkelheit mit recht ungemütlichem Wetter.
Am nächsten Tag nutzen wir eine Regenpause aus, um in Panticosa eine kleine Herbstwanderung zu unternehmen.
Panticosa ist ein Skifahr-Ort und um diese Jahreszeit ziemlich ausgestorben.
Laut der Wettervorhersage sollte der Dauerregen von einem Tag mit schönstem Wetter unterbrochen werden.
Das nutzten wir aus, um in den Nationalpark Ordesa-Monte Perdido zu fahren und durch das Ordesa-Tal zu wandern.
Die Rotbuchen waren in voller Herbstfärbung.
Der Weg führte an vielen Wasserfällen vorbei. Durch den ausgiebigen Regen der letzten Tage rauschte reichlich Wasser zu Tal.
Im oberen Bereich des Tales sahen wir den ersten Raureif in diesem Jahr.
Nachdem der Anstieg geschafft war, weitete sich das Tal und gab den Blick auf die schneebedeckten Gipfel der Pyrenäen frei.
Das Ziel der Wanderung: der Wasserfall Cola de Caballo, „Pferdeschwanz“.
Wir wären gerne noch länger in den Pyrenäen geblieben, aber der Wetterbericht verhieß für die kommenden Tage nichts Gutes. So entschlossen wir uns, in die trockeneren Regionen Aragons weiter südlich weiterzuziehen.
In Barbastro machten wir Station, um einzukaufen und auf dem Wohnmobilstellplatz Wasser aufzufüllen.
Beim Verlassen der Stadt bogen wir falsch ab und wären fast in den engen Gassen der Altstadt steckengeblieben.
Unser nächstes Ziel war die „Wüste“ von Monegros, eine trockene Halbwüste mit fotogenen Felsformationen.
Sie ähnelt den bekannten Bardenas reales, die wir im Frühjahr besuchten, ist allerdings deutlich weniger bekannt und besucht. Zudem ist sie kein Naturschutzgebiet, man darf also überall herumlaufen und -fahren.
So konnten wir unseren Sol vor den fotogenen Tozales (so heißen hier die turmartigen Formationen) posieren lassen.
Der Ort Belchite hat eine traurige Vergangenheit. Hier verlief im spanischen Bürgerkrieg die Front und der Ort war mehrfach umkämpft und wurde schwer beschädigt. Nach dem Krieg wurde er nebenan neu erbaut und die letzten Bewohner mussten 1964 den alten Ort verlassen.
Im Rahmen einer interessanten Führung können die Ruinen besichtigt werden.
Die Kirche diente als Lazarett und so befanden sich viele Menschen darin, als eine Bombe das Dach zum Einsturz brachte.
In diese Kirche schossen die Republikaner ein Loch, um so in die Stadt eindringen zu können.
Gelbe Kaktusfrüchte hatten wir bisher noch nicht gesehen.
Bei Almonacid de la Cuba steht ein Staudamm, der von den Römern errichtet wurde.
Das Kloster Nuestra Señora de Rueda bei Escatrón am Ebro holte sich mit einem großen Schöpfrad das Wasser aus dem Fluss.
Weiter flussabwärts wird der Ebro aufgestaut. Wir fanden ein schönes Plätzchen auf einer Halbinsel im Stausee.
Auf der Isla Magdalena liegt die verfallene Ermita de la Magdalena. Bei niedrigem Wasserstand, wie zur Zeit, ist die Insel auch nur eine Halbinsel und wir können von unserem Standplatz aus zu der Ruine laufen.
Plakative Schilder und halbherzig angebrachte Gitter stören nicht wirklich bei der Besichtigung der Kirche.
Wenn am Morgen die Sonne aufgeht, bilden sich kurzfristig Nebelschwaden über dem Wasser.
Im Moment genießen wir den schönen Platz hoch über dem Wasser. Mal sehen, wann wir weiterziehen.
Bis demnächst!
¡Hasta luego!