Da wir über die Feiertage Besuch von unserer Tochter mit Familie erhielten, erkundeten wir ein paar Stellplätze an der Küste. Ein paar Tage Strand für die Enkel musste schon sein.
Leider ist die Küste am Mittelmeer recht verbaut und nicht immer mit architektonischen Highlights.
Ungeachtet dessen, die Strände sind oft schön.
Die Papageien ließen uns ausschlafen und legten erst um 10 Uhr mit ihrem Geschrei los.
Málaga selbst ist durchaus einen Besuch wert.
Gut gefallen haben uns das römische Theater und die Alcazaba, die arabische Burg.
Von der Alcazaba hatten wir einen schönen Blick auf die Stadt.
Die Kathedrale ist groß, hat uns vom Stil aber nicht so begeistert.
Dem wohl bekanntesten Sohn der Stadt, Picasso, ist ein Museum gewidmet.
Vor den Wettbüros bildeten sich lange Schlangen. Hier wurden die Lose für den „Gordo“ verkauft, die Weihnachtslotterie in Spanien. Das gehört zu Weihnachten einfach dazu wie der Christbaum.
Überhaupt, die Feiertage hier in Spanien: Uns Deutschen kommt vieles etwas ungewohnt vor. Campanas de Belén (Glocken von Bethlehem) statt Stille Nacht, Trauben an Silvester und die heiligen drei Könige bekommen Unterstützung von Micky Maus, Donald Duck und den Schlümpfen.
In Málaga war die Calle Lario besonders weihnachtlich geschmückt.
Als es dunkel wurde, füllte sie sich zunehmend und alle hielten ihre Handys bereit.
Pünktlich um halb sieben begann dann eine Sound und Light Show. Wir kannten von den Weihnachtsliedern nur „Feliz Navidad“, im Gegensatz zu den Spaniern, die bei allen mitsangen. Der klare Favorit war „Campanas de Belén“, was sich über die Feiertage hier in Spanien unweigerlich als Ohrwurm festsetzt.
Auch unser Sol wurde weihnachtlich herausgeputzt.
Die Reiseroute mit Enkeln wurde nach etwas modifizierten Kriterien gewählt.
Kriterium Nr. 1: die Qualität der Spielplätze.
Hier stellen die Spanier einiges auf die Beine. Das ist uns bisher gar nicht so aufgefallen.
Ein Stausee durfte auch nicht fehlen. Irgendwo muss man ja schließlich Steine ins Wasser werfen können ohne von einer Welle nasse Füße zu bekommen.
Wirklich eindrucksvoll in Spanien sind die Weihnachtskrippen, Belén genannt, Bethlehem. Sie sind meist viel größer als in Deutschland. Oft stellen sie die ganze Weihnachtsgeschichte dar oder auch Szenen aus dem normalen Leben überall auf der Welt.
In Rute steht ein solcher Belén aus Schokolade!
Die technischen Daten: 1400 kg Schokolade! 7 Konditoren arbeiteten 4 Monate lang daran.
Nach den Feiertagen wird die Krippe eingeschmolzen und in den Schulen des Landkreises eine „Chocolatada“ veranstaltet. 800 Kinder warten schon darauf.
In Mollina gibt es ein ganzen Museum mit Weihnachtskrippen. Es ist das ganze Jahr geöffnet, aber - ob es auch im Sommer bei 40 Grad so schön anzusehen ist?
Puente Genil ist ein kleinerer Ort mit ca. 30.000 Einwohnern. Zu Weihnachten strahlt er mit einer der besten Illuminationen in Spanien.
Der beliebteste Platz für die Selfies ist im Inneren des kegelförmigen „Christbaums“.
Die Laguna de Fuente de Piedra beherbergte die zweitgrösste Flamingokolonie Europas. Leider ist sie durch die große Trockenheit in Südspanien weitgehend ausgetrocknet. Die Flamingos stehen weit entfernt in den wenigen Wasserresten und sind selbst mit dem langen Tele kaum zu erkennen.
Nebenan ist eine kleine Lagune noch mit Wasser gefüllt.
Hier leben Möwen …
… und Löffelenten.
Silvester stießen wir ganz deutsch um Mitternacht mit Sekt an. Die Spanier aßen zu der Zeit ihre 12 Weintrauben zu den Gockenschlägen der Puerta del Sol in Madrid.
Wir trugen auch keine rote Unterwäsche.
Dann nahte der Höhepunkt für die Kinder: Dreikönig. Schließlich bringen in Spanien die drei Könige die Geschenke.
Dazu müssen sie erst einmal in die Stadt einziehen. Dies geschieht (in der Regel) am Abend des 5. Januar und das Spektakel heißt „Cabalgata de los Reyes“.
Wir hatten Glück: In Málaga fand die Cabalgata des Viertels, in dem wir standen, schon am 3.1. statt.
Der Umzug begann mit Micky Maus.
Es folgten eine Reihe fantasievoller Kostüme und Kutschen.
Bis schließlich zum Schluss die Könige Einzug hielten.
Ganz wichtig: Es wurden Unmengen von Bonbons („Caramelos“) in die Menge geworfen, die von den Kindern (und Eltern, Großeltern…) eifrig gesammelt wurden. Neben uns rief eine Gruppe Kinder immer wieder laut „Caramelos, Caramelos“ und so wurde dies das erste spanische Wort, was unser ältester Enkel lernte.
Dies war unsere Ausbeute des Abends. Ausreichend Arbeit für Zahnärzte über ein ganzes Jahr?
Wir schlossen uns den Spaniern an und kauften ebenfalls einen „Roscón de Reyes“, den traditionellen Dreikönigskuchen.
Man muss ihn an Dreikönig essen. Im Inneren versteckt ist eine Königsfigur. Wer sie findet, darf sich die mitgelieferte (Papp-)Krone aufsetzten und ist für diesen Tag der König. Außerdem ist eine Bohne im Roscón. Wer diese erwischt, muss den Kuchen bezahlen.
In Antequera besuchten wir die Cabalgata am 5.1.
Hier gab es Schlümpfe, …
… Cars, …
… Fantasiekutschen, …
… Einhörner, …
… und Menschen mit gaaaanz langen Beinen.
Zuletzt zogen auch hier die Könige ein.
Laut der Stadtverwaltung wurden an die Kinder verteilt: 5.000 kg Bonbons, 1.100 kg Plätzchen, 20.000 Playmobilfiguren.
Hier seht ihr unsere „Beute“. (Anmerkung: Die Plätzchen, „Mantecados“, sind mit Schweineschmalz statt Butter hergestellt. Das muss man mögen…)
Nahe Antequera ist der Lobo Park, der Wolfspark, absolut einen Besuch wert. Die Wölfe hier leben in großen Gehegen und sind nur an uns Menschen gewöhnt, so lange wir nicht in ihr Revier eindringen. Dank einer hervorragenden Führung erfährt man sehr viel über Wölfe und bei uns waren sie gewillt sich zu zeigen und für uns zu heulen.
Zum Abschluss des Familienurlaubes fuhren wir nochmals an die Küste zum Sandbuddeln und Meeresrauschenlauschen.
Bei Nerja besichtigten wir die große Tropfsteinhöhle.
Jetzt sind wir wieder zu zweit in unserem Sol. An die Ruhe und den vielen Platz mussten wir uns erst wieder gewöhnen.
Wir werden noch eine Weile in Spanien unterwegs sein und weiterhin berichten.
Bis bald x wieder…
¡Hasta luego!