Morella, ein weiteres Pueblo más Bonito, wird von einer eindrucksvollen Burg dominiert. Wir stiegen zu ihr hinauf.
Früher wurde die Stadt über diesen Aquädukt aus dem 14. Jahrhundert mit Wasser versorgt.
Laut Google-Maps sollten neben der Straße in Richtung Küste Dinosaurierspuren zu sehen sein. Die wollten wir uns nicht entgehen lassen. Das war gar nicht so einfach: Die Straße ist inzwischen zu einer Schnellstraße ausgebaut und die Fußabdrücke der Dinos liegen neben der alten Straße. So mussten wir erst einmal einen Platz zum Parken neben der Schnellstraße finden, dann galt es, einen Zaun zu überwinden und schließlich mussten die Spuren auch noch gefunden werden. Hinweistafel gab es keine.
Zum Glück waren sie so eindrucksvoll, dass sie kaum zu übersehen waren.
Unser nächstes Ziel war das Ebro-Delta, wo wir einige Tage verbrachten.
Neben vielen - zur Zeit trockenen - Reisfeldern gibt es im Delta größere und kleinere Lagunen, in denen sich eine Vielzahl von Vögeln tummelt.
So kam unser Tele zum Einsatz. Die Kamera zählte ca. 1300 Belichtungen, 1100 der Bilder landeten dann im Papierkorb und von den übrig gebliebenen 200 zeigen wir euch hier eine Auswahl.
Näherten wir uns den Vögeln zu Fuß oder mit dem Fahrrad, waren sie recht scheu und flogen davon. Kamen wir mit unserem Sol daher, hatten sie deutlich weniger Scheu und posierten vor der Kamera. Das leuchtende Gelb unseres Sol hat sie offenbar nicht gestört.
Die größten Vögel waren die Rosaflamingos, Phoenicopterus roseus, die sehr zahlreich vertreten waren.
Sie standen herum …,
… nahmen Anlauf …,
… flogen in Formation …,
… tanzten Tango …
oder schüttelten ihr Gefieder.
Auch Reiher waren viele vorhanden.
Die kleinen Kuhreiher, Bubulcus ibis, eher selten.
Die Seidenreiher, Egretta garzetta, entdeckten wir häufig in und an den Kanälen.
Die Graureiher, Ardea cinerea, hingegen versteckten sich lieber im Schilf.
Gelegentlich flogen sie an uns vorbei.
Ebenfalls sehr häufig zu beobachten waren die braunen Sichler, die Ibise, Plegadis falcinellus.
Auf den ersten Blick wirkten sie oft schwarz. In der Sonne jedoch schillerten ihre Federn bunt.
Die Kormorane, Phalacrocorax carbo, waren beim Schwimmen und Tauchen sehr elegant, …
… beim Abheben allerdings weniger.
Waren sie dann endlich in der Luft, glitten sie oft knapp über dem Wasser dahin.
Am Morgen war die Landschaft oft in Nebel gehüllt.
Die Sonne kam jedoch stets noch am Vormittag durch.
Den nördlichen Teil des Deltas erkundeten wir mit unseren Fahrrädern. Weiter an die Mündung des Ebro durften wir nicht heran, um die Vögel nicht beim Brüten zu stören.
Die Brandgänse, Tadorna tadorna, sahen wir nur über uns hinwegfliegen.
So nahe am Meer gab es natürlich auch Möwen, hier eine Mittelmeermöve, Larus michahellis …
… und eine Lachmöve, Larus ridibundus.
Die Purpurhühner, Porphyrio porphyrio, waren zwar zahlreich, aber nur schwer vor die Linse zu bekommen. Sie versteckten sich im Schilf und meistens entdeckten wir sie erst, als wir sie im Vorbeigehen aufscheuchten und sie mit Geschrei davonflogen.
Auch viele kleinere Vögel bekamen wir zu Gesicht:
Stelzenläufer, Himantopus himantopus …
… und Grünschenkel, Tringa nebularis.
Der kleine und agile Weidenlaubsänger oder Zilpzalp, Phylloscopus collybita, posierte direkt neben unserem Fenster, so dass wir ihn vom Frühstückstisch aus fotografieren konnten.
Eine Bitte an die Experten unter unseren Lesern: Wir können uns guten Gewissens als Laien bezeichnen, was unsere Kenntnisse über Vögel angeht. Internet und Bestimmungs-Apps sind hilfreich, kompensieren aber doch nur teilweise fehlendes Wissen. Bitte teilt uns mit, wenn wir uns bei der Bestimmung vertan haben. Ein Dankeschön schon einmal an Andrea.
Auch 60 km weiter landeinwärts führt der Ebro zur Zeit viel Wasser, obwohl weiter flussaufwärts der Ebro-Staudamm ist. In weiten Teilen Spaniens hat es in den letzten Wochen so viel geregnet, dass die Stauseen wieder gut gefüllt sind.
Nur in Andalusien und Katalonien haben sie weiterhin ein sehr großes Problem mit der Trockenheit.
Bei El Cogul in der Provinz Lleida kletterten wir in Felsgräbern herum. Man weiß nicht genau, ob sie christlichen oder islamischen Ursprungs sind oder vielleicht noch viel älter und mehrfach verwendet wurden.
Wir fuhren jedoch nicht wegen der Gräber nach El Cogul, sondern wegen der Felszeichnungen und -ritzungen von Roca dels Moros, UNESCO-Weltkulturerbe seit 1998.
Im Interpretationszentrum erklärte sie uns die sehr kompetente Führerin anhand einer Leinwand mit allen Zeichnungen, die man mit moderner Technik an dem Felsen entdeckt hatte.
Sie entstanden zwischen 10000 v. Chr. und 2000 v. Chr. Die eingeritzten Schriften sind teils iberischen, teils römischen Ursprungs.
Draußen am Felsen entdeckten wir erst einmal kaum etwas.
Erst bei genauerem Hinsehen offenbarten sich uns die Zeichnungen.
Die detailliert gemalten Figuren sind die älteren, 7000 bis 10000 Jahre alt.
Die jüngeren, 4000 bis 7000 Jahre alt, sind nicht mehr figürlich, sondern abstrakt. Die Malerei hatte sich wohl schon vor vielen tausend Jahren einmal vom Figürlichen zum Abstrakten entwickelt.
Wir hatten noch nicht genug von Wandmalereien. So fuhren wir ein paar Kilometer weiter in den kleinen Ort Penelles.
Hier findet seit 2016 jährlich das Gar-Gar-Festival statt, bei dem Street-Art-Künstler die Fassaden verschönern. Wir lasen, dass sich jährlich über 300 Künstler bewerben.
Der Ort ist mit Murales übersät. Es sind aber noch genügend freie Wände für die kommenden Jahre vorhanden.
Sogar ein alter Traktor wurde zum Kunstwerk umgestaltet.
Wer entdeckt Ulrike auf dem Bild?
Es fiel uns schwer, eine Auswahl für diesen Bericht zu treffen.
Im Nachbarort, Ivars d´Urgell, hat man die Idee aufgegriffen, aber ein Thema vorgegeben: Vögel, die in der Region vorkommen.
Vor dem Ort entdeckten wir sie auch noch in natura.
Die fünf Monate in Spanien vergingen wie im Flug. Jetzt geht es schon wieder über die Grenze via Andorra und Frankreich und dann zügig zurück nach Deutschland.
Mitte Mai wollen wir in das Baltikum. Bis dahin ist erst einmal Pause mit unseren Berichten.
Euch allen eine gute Zeit!
Bis dahin
¡Hasta luego!