Bei Alatskivi wurde das Gutshaus einem schottischen Schloss nachempfunden.
Im Südosten Estlands wurden viele „National Geographic“ gelbe Rahmen aufgestellt. Manchmal stehen sie so, dass man durch sie Sehenswürdigkeiten fotografieren kann. An anderen Stellen erschloss sich uns nicht, warum der Rahmen sich gerade dort befand.
Auf dem Gelände wurde eine kleine Sammlung an Oldtimern zur Schau gestellt.
Uns zog es wieder zurück an das Ufer des Peipsi-Sees. In den Dörfern der Altgläubigen am Ufer werden viele Zwiebeln angebaut.
An einem Erdbeerfeld wurde großer Aufwand getrieben, die Früchte vor den Krähen zu schützen.
Zu fast jedem Haus gehört ein Boot, um Fische auf dem See zu fangen.
Wir erhielten den Tipp, dass wir im kleinen Hafen von Kolkja geräucherten Fisch kaufen könnten.
Die Gelegenheit nahmen wir wahr. Der Fisch war lecker, wenn auch sehr stark geräuchert. Auf Facebook lösten wir eine lebhafte Diskussion aus, was genau wir da gegessen haben. Vermutlich war es eine Brasse.
Draußen über dem See, leider viel zu weit entfernt, zog ein Seeadler vorbei.
Gar nicht so weit entfernt von unserem Stellplatz waren zwei Möwen. Versuchten wir uns dem Ufer zu nähern, stiegen sie mit Geschrei auf und flogen regelrechte Angriffe.
Tartu ist mit 93.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Estlands. Sie ist 2024 Kulturhauptstadt Europas und so ist das sehenswerte Zentrum besonders hübsch hergerichtet.
Das Haus des Kunstmuseums sackte auf einer Seite ab, konnte aber stabilisiert werden. Heute ist es schiefer als der Turm von Pisa.
Um die Skulptur der sich küssenden Studenten herum befand sich ein großes Gerüst, das gerade abgebaut wurde.
An einigen Stellen kamen wir an - offiziellen - Murales vorbei. Sie waren sogar im Touristen-Stadtplan vermerkt.
Im sehenswerten botanischen Garten steht die Büste des ersten Direktors der Universität von Tartu nach deren Neugründung 1802.
Die Universität ist heute die einzige Volluniversität Estlands. Ursprünglich von Gustav II Adolf 1632 gegründet, wurde sie 1802 von den Deutschbalten als deutsche Universität neugegründet. Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde sie russifiziert.
Auf dem Universitätshügel liegt die Ruine der Kathedrale.
Auch moderne Gebäude befinden sich in Tartu.
Das Peipisveere Naturreservat ist ein großes Feuchtgebiet. Der Fluss Emajõgi, der durch Tartu fließt, mündet hier in den Peipsi-See.
Auf einem Steg kann man das Schutzgebiet erkunden.
Bei Kiidjärve erstiegen wir einen Aussichtsturm.
Von oben hatten wir einen weiten Blick über das bewaldete Moor.
Im Moor stand einer der gelben Rahmen.
Bei Lüübnitsa fanden wir einen besonders idyllischen Stellplatz mit einem kleinen Strand am See.
Viele Rauchschwalben (Hirundo rustica) schwirrten um unseren Sol herum.
Gegenüber liegt eine kleine Insel, die schon zu Russland gehört.
Auch auf estnischer Seite konnten wir alte Russentechnik bewundern.
Eigentlich muss man in Estland nicht in die Heimatmuseen. Es reicht, mit dem Fahrrad durch die Dörfer zu fahren.
Beresje ist das südlichste Dorf der Altgläubigen. Man erkennt sie an den Friedhöfen. Die Altgläubigen erkennen nur das russisch-orthodoxe Kreuz an.
Am zweiten Morgen auf unserem Strandplatz regnete es. So kamen keine Badegäste aus dem Dorf.
Das nutzten die Graureiher (Ardea cinerea), um nach Fischen zu jagen.
Einer hatte Glück und schnappte sich ein reichhaltiges Frühstück. Leider konnten wir nicht mehr sehen, ob er es dann endlich schaffte, den dicken Brocken hinunterzuschlucken.
An Land versammelten sich Stare (Sturnus vulgaris).
Auf der Weiterfahrt sahen wir viele Störche (Ciconia ciconia). Die Erwachsenen suchten entweder Futter oder ruhten sich abseits, aber noch in Sichtweite ihrer Nester aus.
In den Nestern sieht man die inzwischen recht groß gewachsenen Jungen.
Beliebt in Estland: Alte Fahrräder lackieren und in die Körbchen Blumen pflanzen.
Bei Podmotsa steht ein weiterer der gelben Rahmen.
Das gehört in Estland in jeden Garten: eine Sauna.
Nicht viel größer als die Sauna nebenan ist die kleine Friedhofskapelle.
Die große Kirche steht am anderen Ufer, heute weit entfernt, da schon in Russland.
Bei Värska besuchten wir das Freilichtmuseum. Die Gegend wird von den Setos bewohnt, ein kleines Volk von ca. 13000 Menschen, die hier auf beiden Seite der Grenze leben. Sie sprechen eine eigene Sprache, die dem Estnischen sehr ähnlich ist und sind russisch-orthodox.
Die Straße nach Saatse hat eine Besonderheit. Sie quert zweimal, einmal für 30 m und einmal für 800 m, russisches Gebiet.
Man darf nicht zu Fuß gehen und mit dem Fahrzeug nicht anhalten.
Die EU ist dabei, die Grenze mit einem Zaun zu befestigen. Damit der Zaun geschlossen werden kann, muss eine neue Straße auf estnischem Gebiet gebaut werden. Diese soll im kommenden Jahr fertig gestellt werden. Diese Chance, über russischen Boden unseren Sol zu fahren, mussten wir nutzen.
Auch in Saatse warteten Jungstörche auf ihr Mittagessen. Ihre Schnäbel waren schon dabei, sich rot zu färben.
Das bestellte Essen wurde dann auch prompt geliefert.
Nanu, was ist das denn? Ein bayrisches Grenzhäuschen?
Nein, es ist das Wartehäuschen für den Bus an der letzten Haltestelle vor der russischen Grenze.
Bei Obinitsa brachte uns ein kleines Museum die Kultur der Setos etwas näher.
Früher trugen die Frauen diesen Silberschmuck.
Auch eine kleine Kapelle gehört zum Museum.
Die Ruinen der Burg Neuhausen waren unser letztes Besichtigungsziel in Estland.
So verließen wir gestern nach 7 Wochen Estland. Die Zeit verging wie im Flug.
Es hat uns hier ausgesprochen gut gefallen. Wer, wie wir, schöne Plätze und Ruhe in der Natur liebt, der ist hier richtig.
Was wir nicht gefunden haben, ist ein Ort ohne 4G-Netzabdeckung. Egal wie weit wir in den Wald fuhren, Internet gab es immer.
Als nächstes wollen wir in den Osten Lettlands.
Bis demnächst!
Macht´s gut!