Wir genossen den Familienurlaub. Selbstverständlich entstanden viele Fotos, hauptsächlich von den beiden Enkeln am Strand. Bilder für das Familienalbum.
Jetzt kennen unsere Enkel den Unterschied zwischen Möwen und Kormoranen.

Bei unserem erneuten Ausflug zu den Wildpferden bei Pape machten uns zwei Hengste den Gefallen, sich fotogen zu rangeln.

In Kuldīga wird der Wasserfall als der „längste“ Europas beschrieben. „Aber Opa, der ist doch nicht lang, der ist doch breit“, kommentierte unser Enkel. Recht hat er!

Die längste mit dem Auto befahrbare Backsteinbrücke Europas führt hier über die Venta.

Die sehenswerte Innenstadt von Kuldīga ist seit 2023 Unesco Weltkulturerbe und hat ihren Charme, obwohl, oder vielleicht gerade weil, noch viel zu restaurieren bleibt.

In Zlekas kletterten wir in den Ruinen des 1944 abgebrannten Gutshauses herum.

Bei schönem Wetter badeten wir im Usma-See, bei nicht ganz so schönem genoss ein Silberreiher seine Ruhe.

Am Rigaischen Meerbusen, nahe Roja, entdeckten wir den idealen Kleinkinder-Strand. Bei Ebbe war das Wasser 50 m vom Ufer entfernt noch knöcheltief.

Im Flug waren die drei gemeinsamen Wochen verflogen und die Jungen verließen uns mit der Fähre nach Travemünde.

Wieder zu zweit, gaben wir Liepāja eine Chance und unternahmen einen Bummel durch die Altstadt. Wir wurden angenehm überrascht: Obwohl kein touristisches Highlight, finden sich in Liepāja einige schöne Ecken.
Das futuristische Gebäude ist ein Konzertsaal.

In der Markthalle war am Nachmittag nicht mehr viel Betrieb.

Ein paar Kirchen, wie die katholische Kathedrale, waren sogar geöffnet.

Liepājas Fahrradständer gefielen uns. Kunstvoll gestaltet und trotzdem praktisch.

Im Park hinter dem Strand fanden wir dieses Mural.

Wir fuhren noch einmal gen Süden. Am Strand von Pape legten wir einen Zwischenstopp ein.

Dann überquerten wir die Grenze nach Litauen.

Unser Ziel war die Kurische Nehrung, die wir mit dem Fahrrad erkunden wollten. Da sich die größten Sanddünen im Süden des litauischen Teils der Nehrung befinden, wollten wir die kleine Personenfähre von Dreverna nach Juodkrantė nehmen. So fuhren wir am Nachmittag nach Dreverna, fanden einen schönen Platz für unseren Sol und spazierten noch zum kleinen Hafen, um die Lage zu erkunden.
Es war Montag, 2. September und - Überraschung! - am Vortag ging die letzte Fähre der Saison. Pech gehabt.
Inzwischen steht das auch im Internet, damals noch nicht.

So blieb uns nur ein Blick über das Haff auf die Nehrung und wir machten uns auf den Weg nach Klaipėda, um dort die Fähre zu nehmen.

In Klaipėda übernachteten wir auf einem großen Parkplatz inmitten von ukrainischen Autotransportern. Die Fahrer, alles ältere Männer, zu alt für die Front, warteten auf ihre Ladung und machten es sich gemütlich. Alle waren relaxed und sehr freundlich. Leider konnten wir uns nur mit Händen und Füßen mit ihnen unterhalten.

Auf der Kurischen Nehrung wird der Fahrradtourismus gefördert. Das schlägt sich deutlich in der Preisgestaltung der Fähre nieder: 1,70 € Fußgänger mit Fahrrad, 24 € PKW und 46 € Wohnmobil, hin und zurück.

Auf der Nehrung erwartete uns ein 1-a-Rennrad-tauglicher Fahrradweg.

Es ging einige Kilometer hinter der großen Düne auf der Ostsee-Seite entlang. Stieg man auf die Düne hinauf - es gab sogar Treppen - konnte man sehen, dass auf dem Strand noch ausreichend Platz für ein paar Handtücher war.

Wieder auf der Haff-Seite der Nehrung durchquerten wir einen Wald mit abgestorbenen Bäumen. Hier haben viele Kormorane ihre Nester.

Durch einen kleinen Sumpf ging es über einen Holzsteg.

Tagsüber waren die Kormorane am Wasser. Wir sahen sie an der Uferpromenade von Juodkrantė, gar nicht scheu. Obwohl wir das lange Tele nicht dabei hatten, posierten sie für ein paar Aufnahmen.

Auch eine Stockente gesellte sich dazu.

Die Häuser in Juodkrantė sind bunt.

An den alten Wetterfahnen zeigten die Seeleute, wo sie schon überall waren.

Auf dem Rückweg machten wir einen Abstecher in die Altstadt von Klaipėda. Dabei kamen wir an einem großen Mural vorbei.

In Klaipėda schlossen wir eine Bildungslücke:
Vor dem Theater steht der Simon Dach Brunnen mit der Bronzefigur der Ännchen von Tharau. Der Name der Dame sagte uns zwar etwas, aber Genaueres wussten wir nicht. Dank Internet machten wir uns schnell schlau und kennen jetzt ein deutsches Volkslied mehr.

Die Original-Bronzefigur wurde 1912 aufgestellt. Damals hieß die Stadt Memel und gehörte zum Deutschen Kaiserreich. Während der sowjetischen Besatzung wurde sie gegen eine Stalin-Büste getauscht. 1988 wurde sie anhand von Fotos und einer Gipspuppe rekonstruiert.

Das Schloss von Palanga beherbergt ein sehr sehenswertes Bernsteinmuseum.

Wir fuhren wieder zurück nach Lettland.

Auf unseren letzten Tagen im Baltikum lassen wir die Reise langsam ausklingen.
Bei Nida genossen wir den leeren Strand.

Das schöne und warme Wetter hielt sich hartnäckig. Wir nutzten es zum Baden an einem kleinen See, an dem wir schon vor fünf Wochen standen.

Auch Sol bekam etwas Pflege.

Durch das Dunika Hochmoor führt einer der längsten Knüppeldämme Lettlands.

In der Mitte des Moores ist er in erbämlichem Zustand und wir mussten schon genau hinsehen, wo wir unsere Schuhe aufsetzten. Für die nächste Saison soll er wieder hergestellt werden.

Auch das Dunika Moor ist übersät mit Sonnentau, rundblättrig …

… und langblättrig.

Jetzt stehen wir wieder am breiten Strand Liepājas. Bald geht auch unsere Fähre zurück nach Deutschland.

Uns hat der Sommer im Baltikum sehr gefallen: viel Platz, viel Natur mit schönen Stellplätzen, freundliche und unaufdringliche Menschen und fast immer schönes Wetter, nicht zu heiß und nicht zu kalt.
Mal sehen, wann wir wiederkommen.

Unser Blog wird dann erst einmal Pause machen.

Im November wollen wir ein zweites Mal auf die Kanaren reisen.
Wir werden dann wieder berichten.

Bis dahin euch allen einen schönen Herbst!