Ein Beispiel, wie man es besser nicht machen sollte: An unserem zweiten Tag am Charco manso war das Meer zwar nicht mehr ganz so aufgewühlt, die Wellen aber durchaus noch Respekt einflößend - zumindest für uns. Zwei spanische Touristen, vom Aspekt her Vater und jugendlicher Sohn, kletterten zur Lavabrücke hinunter, um die Wellen aus nächster Nähe beobachten zu können.
Es kam, wie es kommen musste: Plötzlich kam eine Welle, die höher war und - zack! - gab es eine Volldusche.
Zum Glück waren die Wellen nicht ganz so hoch wie am Vortag. Die hätten die beiden vermutlich mitgerissen. Es kamen noch zwei solche Brecher hinterher, bis sie es schafften, wieder nach oben zu klettern. Dennoch machten beide nicht den Eindruck, die Gefahr realisiert zu haben. Der Jugendliche war nur sehr besorgt um sein geduschtes Smartphone.
Am ersten Abend hatten wir schon in der Dunkelheit die Gelbschnabelsturmtaucher, auch Sepiasturmtaucher genannt, Calonectris diomedea, gehört. Ihre Rufe sind unvergleichlich. Es hört sich an, als wäre man von Kobolden oder Heinzelmännchen umgeben. Am zweiten Abend sichtete Wolfgang einen Schwarm tieffliegender Vögel in Möwengröße auf dem Meer, leider weit draußen. Dennoch gelangen ein paar Aufnahmen der Sturmtaucher.
Pozo de las Calcosas, ein ehemaliges Fischerdorf, ist nur über einen steilen Fußpfad zu erreichen.
Heute dienen die Gebäude als Wochenendhäuschen. Viele der Besitzer machen sich die Mühe die Dächer auf traditionelle Weise zu decken: mit Roggenstroh.
Ein großer Poseidon wacht über das Dorf. Sein Inneres besteht aus Schrott.
In der Steilwand von El Golfo wollten wir noch die Quelle von Mencáfete besuchen. Die Piste war offen, also nichts wie hinein mit Sol. Leider wurde sie dann doch recht schmal und wir mussten ganz schön weit fahren, bis wir einen Platz zum Wenden und Parken gefunden hatten.
Zum Schluss führte ein schmaler Pfad durch den feuchten Wald steil nach oben.
Die „Quelle“ war keine Quelle im eigentlichen Sinne. Sie war eine steile, moosbewachsene Felsnische, in der an der Vegetation die Feuchtigkeit der Wolken kondensierte und dann nach unten tropfte, um in diversen Becken aufgefangen zu werden.
Nur wenige Kilometer entfernt, auf der anderen Seite des Grates, fanden wir ein wunderschönes Plätzchen im Kanarenkiefernwald.
Es zog uns ein weiteres Mal nach La Restinga, aus zwei Gründen:
Erstens, weil wir den „Dragon“ noch finden wollten. Wenn die Wellen hinter ihm in ein Loch in der Lava schwappen, dann hört man den Drachen laut schnauben.
Zweitens waren die Papageienfische, die wir im Hafen kauften, so lecker, das wir sie uns noch weitere Male gönnen wollten.
Diesmal war auch das Denkmal zum „südlichsten Punkt Europas“ zugänglich. Nun gut, es steht auf der Hafenmole und geografisch gehören die Kanaren auch nicht zu Europa, aber egal, wir haben ein Bild von Wolfgang am südlichsten Punkt Europas.
Mitten im Ort bricht ein lustiger Vulkan aus.
Die Wanderung von Valverde zum Arbol Garoé wurde uns empfohlen. Also stellten wir Sol oberhalb des Ortes ab und machten uns auf den Weg.
Zunächst kamen wir an vielen Zypressen vorbei mit ihren runden „Zapfen“, …
… dann wanderten wir durch moosbewachsenen Lorbeerwald, …
… über Blumenwiesen …
…hinauf zum „Panoramaweg“ auf einem Kraterrand entlang. Nun ja, so sehr die durchziehenden Wolken im Lorbeerwald für Stimmung sorgten, die Panoramasicht schränkten sie dann doch etwas ein.
Schön war es dennoch.
Wir kamen wieder an Nebelfängern vorbei, die dafür sorgen, dass die Pferdchen genügend zu trinken haben.
Genug Nebel! Wieder an der Küste, schauten wir in Caleta vorbei, hatten dann aber doch keine Lust, in das kalte Wasser der frisch renovierten Becken zu hüpfen.
Bei Tamaduste wanderten wir über einen schön angelegten Weg durch ein Lavafeld an der Küste entlang.
Auch hier erinnerten Kreuze daran, dass die Küste gefährlich sein kann.
Auf dem Roque de Gaviotas, dem „Möwenfelsen“, waren gerade keine Vögel zu sehen.
Auch direkt im Ort gibt es einen kleinen Lavabogen.
In der Badebucht von Tamaduste bleibt das Wasser ruhig, auch wenn draußen das Meer tobt.
Unsere beiden letzten Tage auf El Hierro verbringen wir nochmals mit Schwimmen und Radeln auf unserem ersten Platz auf der Insel.
Fünf Wochen haben wir jetzt auf El Hierro verbracht. Manche meinen, in zwei Tagen hätte man alles gesehen…
Uns ist es nicht langweilig geworden und wir haben immerhin fünf Blogs über die Insel geschrieben. Immer wieder entdeckten wir Neues und verfielen zunehmend dem Charme der Insel.
Jetzt geht es weiter für knapp drei Wochen nach Teneriffa.
Bis demnächst und ¡Hasta luego!