Wir sind wieder unterwegs. Nach einem schönen Familiensommer in Deutschland genießen wir jetzt den herbstlichen Sonnenschein in Spanien.
Frankreich durchquerten wir zügig und mautfrei bei Dauerregen bis kurz vor den Pyrenäen.
Ein morgendlicher Stopp bei einer Bäckerei war obligatorisch.
Unsere erste Nacht in Spanien verbrachten wir auf der Passhöhe von Ibañeta.
Die Bergwiesen waren von einem Meer aus Herbstzeitlosen übersät.
In den baskischen Bergen legten wir einen Stopp beim Heiligtum von Urkiola ein. Allerdings war gerade Wochenende und allerschönstes Wetter. Wir waren also nicht alleine und erst einmal mit einem überfüllten Parkplatz konfrontiert. Nach etwas Suchen fanden wir dann doch noch ein recht schiefes Plätzchen für unseren Sol.
Erinnerte uns schon der Rummel auf dem Parkplatz an den Kreuzberg in der Rhön, machten die drei Kreuze dann den Eindruck perfekt.
Ausflügler aus der Landeshauptstadt Vitoria gaben uns den Tipp, doch die Ermita de San Miguel in Arretxinaga zu besuchen - ohne uns zu verraten, was deren Besonderheit ist. So stellten wir dort staunend fest, dass die Kapelle um zwei große Felsen herum gebaut wurde, unter denen der Erzengel den Drachen absticht.
Auf der Weiterfahrt kamen wir an dem kleinen Ort Ziortza-Bolibar vorbei.
Von hier stammten die Vorfahren Simón Bolívars und somit auch der Nachnahme. Auf der Plaza steht ein Denkmal zu seinen Ehren, das von Venezuela gestiftet wurde. (Anmerkung: An dem „B“ statt „V“ bitte nicht stören. V und B sind im Spanischen das Gleiche.)
An der Küste liegt das Biosphärenreservat Urdaibai, ein gezeitenabhängiges Feuchtgebiet. Hier finden sich viele Vögel.
Für die Zugvögel, die hier rasten, waren wir noch zu früh. So sahen wir nur die Dauergäste.
Graureiher (Ardea cinerea)
Kuhreiher (Ardea ibis)
Rosaflamingo (Phoenicopterus roseus)
Etwas weiter westlich liegt ein Touristenmagnet an der Küste: Gaztelugatxe.
War die Insel schon seit langem ein beliebtes Ausflugsziel, artete das Ganze in einen großen Rummel aus, seit einige Szenen von „Game of Thrones“ dort gedreht wurden. In der Saison muss man sich vorher im Internet seinen Zugang reservieren.
Wir kamen zum Glück in der Nachsaison und unter der Woche, so dass wir freien Zugang hatten. So konnten wir uns schon am Morgen auf den Weg machen, bevor die Massen oben den großen Parkplatz füllten.
Es hat schon seinen Grund, warum Gaztelugatxe so beliebt ist. Wir hatten den Hinweg fast für uns alleine.
Unser nächstes Ziel war Bilbao. Wir parkten etwas außerhalb und fuhren mit dem Zug in die Stadt.
Über den Nervión, der durch die Stadt fließt, gibt es schwungvolle Fußgängerbrücken.
Das Highlight Bilbaos ist eindeutig das Guggenheim-Museum. Alleine schon von außen ist das Gebäude fantastisch.
Das Innere steht dem nicht nach.
Das Zusammenspiel der Architektur mit den Ausstellungen moderner Kunst hat uns sehr gut gefallen, auch wenn sich uns nicht jedes der Ausstellungsstücke so ganz erschlossen hat.
Wir waren jedoch nicht die einzigen, die mit vor Staunen offenem Mund vor so viel Kunst und Architektur standen.
Manche Kunst ist vor allem Illusion.
In anderen Werken kann man sich verlaufen.
In der Alhóndiga bewunderten wir ein Schwimmbecken von unten …
… und fantasievoll gestaltete Säulen.
Auch die Straßenlaternen in Bilbao sind sehenswert.
In der Altstadt besuchten wir die Kathedrale, die uns enttäuschte …
… und kamen an schönen alten Bars vorbei.
Selbst der Bahnhof, von dem aus wir wieder zu unserem Sol zurückfuhren, war eine Sehenswürdigkeit.
Bei Laredo machten wir einen Abstecher zu einer vierhundert Jahre alten Steineiche. Sie hatte die Abholzung in der Region für den Schiffbau überstanden und wurde 2023 zum Baum des Jahres in Spanien gewählt.
Bei Puente Viesgo stiegen wir auf den Pico Joyuela.
Von oben erinnerte uns die Landschaft an das Allgäu.
Nicht nur wir genossen die Aussicht vom Gipfel.
Der Grund für unseren Besuch in Puente Viesgo war jedoch nicht die Gipfeltour, sondern der Besuch zweier Höhlen mit alten Felszeichnungen. Im Inneren der Höhlen war fotografieren verboten. Die Aufnahmen haben wir im Museum von Altamira gemacht.
In die berühmte Höhle von Altamira dürfen nur sehr wenige Besucher. Damit alle in den Genuss der alten Felsmalereien kommen, ist im Museum eine 1:1 Nachbildung der Höhlendecke zu bewundern.
Damit genug für heute.
Bis bald!
¡Hasta luego!