eigentlich wollten wir von torres del paine nur über die nächste bergkette zum gletscher perito moreno in argentinien, aber auf der straße waren es dann fast 300km.
in el calafate, vor dem gletschertourismus ein verschlafenes nest, gab es eine deutsche bäckerei mit brezeln. sie kamen zwar nicht an die stuttgarter brezeln heran, mundeten uns aber doch köstlich nach so langer abstinenz
das ist er: der gletscher perito moreno, ein weiteres unesco weltnaturerbe. er entspringt wie der glaciar grey in torres del paine aus dem großen südlichen patagonischen eisfeld. man kann auf bester asfaltstraße bis zu einem parkplatz direkt gegenüber der 40-70 m hohen abbruchkante fahren. die größe der parkplätze lässt vermuten, dass man im januar zur südamerikanischen ferienzeit für einen guten blick drängeln muss, aber jetzt im mai waren nur wenige touristen auf den aussichtsstegen. wir hatten glück mit dem wetter: beim aufstehen hatte es noch geregnet.
manchmal schiebt sich der gletscher über den see, bildet einen damm und staut das wasser dahinter auf.
immer wieder kracht, knarzt und donnert es und es stürzen teile der gletscherwand in das kalte wasser. um es zu fotografieren, muss man schnell sein. der gletscher schiebt das eis 2m pro tag voran.
im wasser schwimmen dann kleine eisberge
wolfgang liebt es, abstrakte bilder zu schießen. wir durften ganz unterschiedliche lichtstimmungen an diesem tag erleben, aber die struktur und farbe des eises kamen bei diffusem licht am besten zur geltung
die zerklüftete oberfläche des gletschers war hingegen im sonnenlicht eindrucksvoller
diese zipfelmütze ist der berg perito moreno. perito moreno war ein argentinischer geograf. ursprünglich wurde der gletscher von seinen deutschen entdeckern bismarckgletscher genannt.
auf der aussichtsplattform wurden wir zeugen eines heiratsantrages. in argentinischer grammatik („querés“ statt „quieres“) fragte er seine osita, ob sie ihn heiraten wolle. sie sagte „si“
unterwegs tummelten sich fotogene graufüchse
um in den nördlichen teil des nationalparks bei el chalten zu kommen, muss man 220km durch die steppe fahren. el chalten lebt ausschließlich vom tourismus und ist im mai ein angenehm verschlafener und ruhiger ort mit vielen baustellen für weitere unterkünfte
unten im tal war noch herbstliche stimmung, etwas höher hatten die meisten bäume ihre blätter schon abgeworfen.
die hauptattraktion des ortes ist der wohl berühmteste berg patagoniens, der 3406m hohe fitz roy, bekannt dafür, sich gerne in wolken zu verstecken.
dieses war unser erster versuch, ihn zu gesicht zu bekommen:
am nächsten tag gab es nur regen, kälte und wolken, aber eine gute prognose für den folgenden tag. der erwies sich als perfekt und wir machten uns auf die 24km lange wanderung zur lagune am fuß des berges.
am gleichen mirador wie 2 tage zuvor bot sich uns ein erster fantastischer blick auf das massiv
auf dem hinweg hatten wir lange zeit unser ziel vor augen (und viele tiefe pfützen und matsch vom regen des vortages unter den füßen).
auf dem letzten kilometer ging es steil hinauf in den schnee
oben angekommen an der laguna de los tres genossen wir (nicht ganz alleine) das fantastische panorama bei perfektem wetter
unser wohlverdientes mittagessen
ein blick in die andere richtung, nach osten. uns erstaunt immer wieder, wie abrupt der übergang zur trocken-kalten steppe ist
nach einem weiteren tag hundewetter (mit heizung und internet ;-) zeigte sich heute morgen überraschend die sonne. also schnell auf zum mirador mit blick auf den 3102m hohen cerro torre. wir hatten gerade noch glück, ein paar minuten später standen wir in der nebelsuppe und sahen nicht mehr viel. auf den weg zur lagune torre verzichteten wir deshalb
…denn so können die miradore auch aussehen