In der Nähe von Ayacucho liegen die Ruinen von Wari, der Hauptstadt eines Vor-Inkareiches.
Die Ausgrabungen sind noch im vollen Gange. So ist die Stätte auch Tag und Nacht bewacht und wir hatten einen sicheren Übernachtungsplatz auf dem Parkplatz vor dem Eingang.
Auf dem Gelände wachsen viele Kakteen und andere Pflanzen, in denen zahlreiche erstaunlich große Spinnen ihre Netze bauen. Angeblich wären einige giftig. Wir haben es nicht darauf ankommen lassen. Wari liegt nur 2700m hoch. So wird es tagsüber in der Sonne recht heiß.
Wieder auf 3600m kamen wir an Quinoa-Feldern vorbei.
Lastwagen in dieser Gegend sind oft sehr fantasievoll bemalt. Hier unsere Top 3:
Die Dächer sind geschmückt mit Ton- und Blechfiguren, um böse Mächte fernzuhalten.
Manchmal ist es gar nicht leicht, einen schönen Übernachtungsplatz zu finden. Hier wurde die lange Suche mit einem gigantischen Ausblick belohnt. Leider befanden wir uns am nächsten Morgen zum Frühstück mitten in einer Wolke.
Bei Curamba durften wir direkt neben den Ruinen aus der Inkazeit stehen.
Die Carretera central führt in ständigem Auf und Ab durch die Anden. Diese alte Brücke bei Abancay befindet sich auf nur 1700m Höhe. Unterhalb von 3000m besteht Stechmückengefahr. Darüber hat man Ruhe von den Plagegeistern.
In Andahuaylillas hatten wir schon mit Nora und Matze die Kirche bewundert. Jetzt nutzten wir die schöne Plaza nur, um unter den großen Bäumen im Schutz der Polizei eine ruhige Nacht zu verbringen, bis am Morgen die ersten Touristenbusse einfielen.
Unser nächstes Ziel war die Inka-Hängebrücke von Q´eswachaka, angeblich eine der letzten Inkabrücken aus Agavenfasern. Über Serpentinen ging es von der Hochebene hinunter in das Tal.
Die Brücke wird jedes Jahr im Juni in 4 Tagen komplett erneuert unter Mithilfe aller Anwohner. Die Nachfahren der Inka gehen heute allerdings über die nur wenige 100m entfernte Straßenbrücke. Die Hängebrücke wird nur noch von Touristen benutzt. Der Umweg hatte sich dennoch gelohnt.
In der Nähe konnte eine kleine Höhle erkundet werden. Zum Glück hatten wir an unsere Taschenlampen gedacht, denn wir waren ganz alleine.
An der Laguna Asnacocha standen wir schön und ruhig.
Vögel Nr. 143, Chileflamingos, Phoenicopterus chilensis
Diesen Silberreiher, Vogel Nr. 144, Ardea alba, trafen wir im Tinajani-Cañon, schon auf dem Altiplano.
Durchfährt man den Cañon nach Süden, trifft man auf über 4000m Höhe auf einen regelrechten Wald der riesigen Puya raimondii, der Riesenbromelien.
Zum Schutz der weidenden Tiere schlagen die Bauern die unteren Blätter ab und verkohlen den Baumstumpf. Betrachtet man die Widerhaken an den Blättern, so ist dies nachvollziehbar.
Ulrike entdeckte eine blühende Puya, die einzige die wir erspähten. Da mussten wir unbedingt hin! Schließlich blüht eine Puya nur ein einziges Mal in ihrem über 100jährigen Dasein. Danach stirbt sie langsam ab.
Da in dieser Höhe Insekten zum Bestäuben fehlen, übernehmen dies Andenkolibris, Vogel Nr. 145, Oreotrochilus estella. Die Männchen erkennt man am smaragdgrünen Hals, der bei den Weibchen braun getupft ist. Der riesige Blütenstand wurde von einem ganzen Schwarm Kolibris umschwirrt. Nachts - in dieser Höhe wird es nachts kalt, oft mit Frost - verfallen sie in einen Winterschlaf-ähnlichen Zustand.
Auf der Spitze der Puya thronte Vogel Nr. 146, ein männlicher Andenspecht, Colaptes rupicola.
Das Weibchen begnügte sich mit einem Pfahl.
Über einen kleinen Pass und durch ein Tal näherten wir uns wieder der Hochebene, dem Altiplano.
Mitten auf einer kleineren Lagune bauten diese Riesenblässhühner, Vögel Nr. 147, Fulica gigantea, ihre Nester.
Wir rumpelten vor allem deswegen durch die Berge, um dem Verkehrschaos in Juliaca zu entgehen. So kamen wir nach Lampa und waren überrascht. Wir fanden uns wieder in einem wirklich sehenswerten Kolonialstädtchen mit schöner Altstadt und großer, vor einigen Jahren restaurierter Kirche. Bisher ist der Ort noch kaum vom Tourismus entdeckt.
Das Geld für die Restauration um 1960 stammte von einem lokalen Ingenieur, der auch in einem Seitenflügel diese Totenkapelle errichten ließ. Neben den vielen Gebeinen im Inneren befindet sich auf der Kuppel eine Kopie von Michelangelos La Pietá aus Aluminium.
Im kleinen Museum des Rathauses steht eine weitere Kopie der Pietá, diesmal aus Gips. Es sei angeblich die einzige autorisierte Kopie weltweit. Für die Kuppel erwies sie sich als zu schwer, daher wurde die Aluminiumfigur angefertigt. Theoretisch hätte die Gipsreplika vernichtet werden müssen, aber das wurde wohl vergessen. Im Vatikan sei man nach einer Beschädigung des Originales dann aber doch recht froh über diese Kopie gewesen.
Rosa- und Rottöne herrschen in der Altstadt als Farbe der Hausfassaden vor.
Am Freitag, den 13. - hier ein normales Datum - fand landesweit eine nächtliche Erdbebenübung statt. Wir machten mit und begaben uns auch zur „zona de seguridad“.
Samstag ist Hochzeitstag, mit Musik, viel Konfetti und Festkleidung.