Als unsere Kinder wieder alle in Deutschland waren, verbrachten wir noch ein paar Tage in Lima.
An der Plaza de Armas schauten wir uns den Wachwechsel an. (Wir haben in Europa schon eindrucksvollere gesehen.)

Abermals flanierten wir durch die Chinatown und aßen chinesisch.

Wir fuhren mit der einzigen Metrolinie. Lima bräuchte definitiv mehr davon, um den chaotisch, hektischen Straßenverkehr zu entschärfen.

Mitten in Miraflores eine Überraschung: Die Huanca Pucllana, eine Lehmpyramide. Vor 30 Jahren war es nur ein Hügel, auf dem die Kinder Fahrrad gefahren sind. Wir besuchten sie mit Elena, gut gestärkt nach einem leckeren Restaurantbesuch. Auch dieses Jahr war das Treffen mit Elena für uns eine Bereicherung. ¡Muchas gracias! y abrazos a Elena.

Nach 2,5 Jahren auf Südamerikas Straßen war es höchste Zeit, die Bremsflüssigkeit zu wechseln. In der Werkstatt waren wir sehr erstaunt, dass uns schon alle kannten. Alle stammten aus Huari, wo wir mit Tim in die Fiesta gestolpert waren (siehe Ende Blog 82)! Sie leben und arbeiten in Lima und sind nur zu den Festen und Familienangelegenheiten in den Bergen.

In Südamerikas Werktstätten ist die Macho-Welt noch in Ordnung. Wir haben bisher noch keine ohne Pin-ups entdeckt.

Dank eines Tipps aus Deutschland von unserer Freundin Karen erfuhren wir von den 7 Zwergen, "los siete enanos", einer Bäckerei eines Ulmer Auswanderers im Stadtteil Chorillos, wo wir uns mit richtig gutem deutschen Brot eindecken konnten. Viele Einheimische wissen diese Backwaren auch zu schätzen.

Nachdem wir unsere ausgelagerten Sachen in San Bartolo wieder abgeholt hatten, reisten wir wie im Vorjahr durch das Cañetetal ins Landesinnere und in die Höhe. Am Straßenrand pflückten wir peruanischen Pfeffer, mit dem wir jetzt unser Essen würzen. Die frischen Blätter kann man zudem als Repellent nutzen.

Selbst hoch in den Bergen fehlt es an nichts. Wir mussten zum Glück von diesen Angeboten keinen Gebrauch machen.

In Huancaya waren wir wieder einmal sehr froh, dass wir kein breiteres Auto haben.

Vogel Nr. 182, ein weiblicher Andenspecht, Colaptes rupicola.

Direkt neben unserem Stellplatz traute sich dieser niedliche Nager hinter den Steinen hervor.

Auch unsere „Osterhäschen“, Viscachas, beglückten uns wieder.

Sogar auf 4000m Höhe werden Kühe gehalten und wie Lamas und Alpakas an den Ohren geschmückt.

Die Straße wand sich immer höher in die Berge.

Es fing zu schneien an.

Zuletzt hobbelten wir über einen Pass von fast 5000m Höhe. Es war schon spät am Nachmittag, die Straße ziemlich schlecht und wir wollten nur noch tiefer kommen, da 4900m eine recht ungemütliche Nacht bedeutet hätten.

Am Ufer dieser Lagune fanden wir dann doch noch einen schönen Platz auf „nur“ 4300m.

In Tarma, der „Perle der Anden“, auf angenehmen 3000m gelegen, wurden wir prächtig empfangen: Auf der Plaza de Armas wehte neben der peruanischen auch die deutsche Flagge und überall waren Luftballons in schwarz-rot-gold aufgehängt!
Wir wurden aufgeklärt: Im Ort leben viele Nachfahren deutscher Einwanderer und die deutsche Schule feierte ihr Jubiläum.

Nach Tarma ging es auf guter Straße hinunter in die „Selva central“, in den feucht-warmen Teil Perus.
Vor San Ramón war erst einmal Schluss: Kaffeearbeiter blockierten die Brücke, um andere Bedingungen für die Rückzahlung von Krediten zu erzwingen. Aber es gäbe einen Umweg, meinte einer der Polizisten. Mit unserem Fahrzeug kämen wir da noch durch. Also machten wir uns auf den Weg. Dieser wurde immer enger, wir schrappten an vielen Ästen entlang, bis wir an diese Hängebrücke kamen. Nach Bezahlen des obligatorischen Brückenzolls fuhren wir munter auf die Brücke. Diese senkte sich dann erst einmal einen Meter nach unten und schaukelte bedenklich.
Auf der anderen Seite sahen wir dann, dass sie nur bis 2 Tonnen zugelassen war!
Nur gut, dass wir das vorher nicht wussten.

San Ramón und La Merced liegen auf ca. 800m Höhe. Da wird es noch nicht ganz so heiß, aber frieren mussten wir nicht. Auch an die plötzlich hohe Luftfeuchtigkeit mussten wir uns erst gewöhnen.
Dafür genossen wir die Natur mit viel Grün, Wasserfällen, Schmetterlingen und exotischen Pflanzen.

Die Dame des Hauses konnte sich am Morgen nicht entscheiden welche Schuhe heute ihr besser gefallen würden:

An manchem Wasserfall waren wir nicht die einzigen Besucher.

Auf dem Weg nach Norden kamen wir an diesem Steinkreis vorbei, einer heiligen Stätte der Indigenen.

Unser Ziel war das von Deutschen und Österreichern gegründete Pozuzo. Auf dem Weg dorthin passiert die Straße den Nationalpark Yanachaga Chemillén, wo wir durch den Primärwald spazieren konnten.