Nördlich von Loja liegt Cuenca, die schönste der Kolonialstädte Ecuadors, ein UNESCO-Weltkulturerbe.
Von einem der vielen Kirchtürme hat man einen schönen Blick über die Dächer, der viertgrößten Stadt Ecuadors.
Die Altstadt ist sehr schön restauriert.
In der sehenswerten deutschen Apotheke kann man neben Medikamenten auch typisch Deutsches (u.a. Weizenbier, Rotkäppchensekt) kaufen.
Die neue Kathedrale ist bombastisch, bietet aber nichts Besonderes.
In einem schönen alten Herrenhaus ist das Museum für moderne Kunst untergebracht. Wir rätseln immer noch, ob es sich bei dem Erdhaufen um eine künstlerische Installation oder um eine Umbaumaßnahme handelt.
In der alten Kathedrale probte das Sinfonieorchester mit einem schweizer Gastdirigenten für ein (kostenloses!) klassisches Konzert am Abend.
Das ließen wir uns dann nicht entgehen. Unter den Zuhörern waren viele ältere Herrschaften aus den USA, die in Cuenca leben und die schöne Stadt und das angenehme Klima genießen. Etwas ungewohnt für Wolfgang war deren Angewohnheit, während des Konzertes das Smartphone in die Höhe zu halten, um die Klänge der Sinfonie durch ein lautes „Klick“ zu untermalen und den unvergesslichen Augenblick so für die Ewigkeit und diverse soziale Medien zu konservieren.
Wie in jeder südamerikanischen Stadt, die etwas auf sich hält, finden sich auch in Cuenca schöne Murales.
Bekannt ist die Stadt auch für die Panama-Hüte. Jawohl, liebe Leser, richtig gelesen: Panama-Hüte.
Diese stammen nämlich aus Ecuador, nicht aus Panama und heißen korrekterweise „Sombrero de paja toquilla“, Sombrero aus Toquilla-Stroh. Toquilla ist eine Palme, die an der Küste Ecuadors wächst.
Mit diesen Dampfpressen werden die Hüte in Form gebracht. Wir ließen hier unsere mitgebrachten Strohhüte aus Peru auf unsere Köpfe anpassen, so dass sie jetzt weder drücken, noch bei Wind davonfliegen.
Zu guter Letzt wird das selbstgewählte Hutband angebracht.
Geflochten werden die Hüte nicht in der Stadt, sondern in den umliegenden Dörfern in den Bergen, z.B. hier in Sigsig. Hier kann man die Fasern auf dem Markt kaufen, um dann zu Hause die Rohlinge zu flechten. Im Hutgeschäft klagte uns die Besitzerin, dass dazu immer weniger junge Leute bereit wären. Die würden lieber studieren gehen, auch wenn sie mit ihrem Abschluss dann keine Arbeit fänden.
Sonntags gibt es in Sigsig einen schönen Obst- und Gemüsemarkt.
Wir besuchten den Ort während der mehrtägigen Fiesta des Dorfheiligen. So war für reichlich Verpflegung gesorgt.
Cuy, Meerschweinchen gelten als besonders gesund.
Selbstverständlich gab es Prozessionen durch den Ort, mit Blumen…
…und zu Pferde.
Am Sonntag Abend wurde auf der Plaza zu (ohrenbetäubend lauter, wie auch sonst) Musik getanzt. Alle Tänzer waren maskiert. So stürzten sich Hexen neben Teufeln, Affen und imperialen Sturmtruppen in das Gewühl.
Wir fragten nach: Nein, mit dem nahen Karneval habe das Ganze nichts zu tun.
Bei Cañar befindet sich die besterhaltene Ruinenstätte Ecuadors, Ingapirca. Sie stammt aus der Vorinkazeit und wurde von den Inkas weitergeführt. Alexander von Humboldt hat sie gezeichnet. Wir können nicht zeichnen. So haben wir eben fotografiert.
Da kam Wolfgang nicht daran vorbei. Beim Einkauf im Supermarkt entdeckte er deutsches Weizenbier, noch dazu im Sonderangebot.
In Baños legten wir uns in das heiße schwefelhaltige Wasser der Thermen. Leider waren alle Berge in Wolken, so dass wir nichts von dem aktiven Vulkan direkt neben der Stadt zu Gesicht bekamen.
Auf dem Weg hinunter in die Selva, dem Amazonasbecken, begegnete uns dieser
Vogel Nr. 194, ein Grünhäher oder auch Inkahäher, Cyanocorax yncas.
In Puyo, auf nur noch 900m Höhe gelegen besichtigten wir einen Garten mit Heilpflanzen. Er sah mehr wie ein Urwald aus.
Diese Ayahuasca-Liane enthält ein Halluzinogen, dessen Konsum nicht verboten ist. In Ecuador und auch Peru gibt es einen regelrechten Ayahuasca-Tourismus für alle, die auch einmal mit den Geistern der Verstorbenen in Verbindung treten wollen oder einfach nur ein berauschendes Erlebnis suchen.
Wir haben es nicht probiert.
Ebenfalls gibt es eine Auffangstation für Affen und andere Tiere, die aus der Gefangenschaft befreit wurden. Teilweise waren sie hinter Zäunen, konnten aber die Gehege jederzeit verlassen. Die Zäune dienten nur dazu die Besucher draußen und nicht die Tiere drinnen zu halten. Zoo einmal anders herum.
In Papallacta, wieder hoch in den Bergen, genossen wir die schönsten Thermen Ecuadors. Unter der Woche ein Paradies, am Wochenende sehr voll, da Quito nur eine gute Autostunde entfernt liegt.
In Quito durften wir bei Ute und Pablo zu Gast sein. Pablo nahm sich einen ganzen Tag Zeit, uns Quito zu zeigen, die Stadt in der er aufgewachsen ist.
Vielen Dank an die ganze Familie! Wir haben die Tage sehr genossen.
Quito erlebten wir als sehr angenehme und sehenswerte Stadt. Die Altstadt ist wirklich mehr als einen Besuch wert. Sie ist zusammen mit Krakau das erste Weltkulturerbe der UNESCO.
Diese Kirche (Iglesia San Francisco) ist bei weitem nicht die am meisten mit Gold überladene. Das ist die Kirche der Jesuiten, in der aber leider Fotografierverbot herrscht.
Die neugotische Basilica del Sagrado Voto National wurde 1892 begonnen und 1985 erst eingeweiht. Sie ist weithin sichtbar und sehr dominant im Stadtbild.