sucre ist die offizielle hauptstadt boliviens, 1538 gegründet und auf angenehmen 2700m höhe gelegen. seit 1992 ist die innenstadt unesco weltkulturerbe. allerdings befindet sich nur der oberste gerichtshof noch in sucre, die regierung boliviens sitzt in la paz.
sucre besitzt einige sehenswerte kirchen:
die kathedrale
iglesia san franzisco (1539-1581)
wir hatten glück und erlebten den umzug der virgen de guadalupe aus ihrer kapelle in die kathedrale
das bildnis wurde 1601 nach der figur im kloster guadalupe in spanien gemalt. gold, silber und edelsteine sind echt und wurden von wohlhabenden gläubigen im laufe der zeit gespendet. ihr wert sei unschätzbar.
die virgen scheint gewicht zu haben
der weg direkt von der kapelle in die kathedrale wäre zu kurz. deshalb ging es um den ganzen block
knallkörper und laute musik gehören einfach zu einer prozession in bolivien
sucre hat 260.000 einwohner und ist eine schöne, saubere stadt (abgesehen von den abgasen) mit vielen sehenswerten detaills
im ethnografischen museum bekamen wir die masken erläutert, die wir in quillacollo auf dem umzug erlebt hatten
der cerro rico, der „reiche berg“ ist nicht nur das wahrzeichen von potosi, sondern der einzige grund, warum diese großstadt in fast 4100m höhe existiert. die spanier holten unmengen von silber aus dem berg, millionen von indigenen ließen in ihm ihr leben und die stadt war größer als london oder paris. heute leben noch 190.000 einwohner in der stadt und noch schuften viele mineros in dem berg unter bedingungen, die zum teil auch nicht viel besser sind als zur kolonialzeit. seit 1987 gehört potosi zum unesco weltkulturerbe.
in der altstadt stehen viele gebäude aus der kolonialzeit, wenn auch nicht so schön herausgeputzt wie in sucre. die vielen minibusse qualmen auf 4000m höhe auch viel imposanter. potosi ist keine stadt für asthmatiker!
die alte münze, casa real de moneta, ist inzwischen ein sehr interessantes museum
wolfgang bei dem versuch, die richtige perspektive zu finden
am meisten beeindruckt (abgesehen vom cerro rico) haben uns in potosi die fassaden der kirchen im mestizo-stil. indigene handwerken vermischten europäischen barock mit andiner symbolik
mit unseren guía jhonny besuchten wir den cerro rico. jhonny war sogar in deutschen fernsehen (https://www.youtube.com/watch?v=2UlqbxlJVuM) zu bewundern. die minenarbeiter arbeiten in „cooperativas“, was für nicht-besitzenden wohl schlechte bedingungen zur folge hat. diejenigen, die das erz aus dem berg schaffen, verdienen 100 bs (ca. 13 euro) pro tag.
diese loren sind noch modern-elektrisch. im berg müssen sie oft in niedrigen tunneln geschoben werden
wir vor einem der eingänge, der nicht nur von touristen benutzt wird
herrscher in der unterwelt ist der tio. ihm werden coca, alkohol und zigaretten geopfert.
diese puppe wurde anlässlich des aktuellen konfliktes der mineros mit der regierung aufgehängt. er hat schon einem regierungsmitglied das leben gekostet
ulrike und wolfgang mit der weltberühmten und kostenfreien minero-app "idle miner tycoon" vom sohnemann und co.
iOS version:
https://itunes.apple.com/us/app/idle-miner-tycoon/id1116645064?mt=8&ign-mpt=uo%3D4
android version:
https://play.google.com/store/apps/details?id=com.fluffyfairygames.idleminertycoon&ah=YPXV2RA-xKAkcn1AtqjgspiQloY&hl=de
wir ermuntern ausdrücklich, sich den inzwischen mehr als 500.000 spielern anzuschließen.
nach so viel besichtigungen gönnten wir uns wieder etwas entspannung in den thermen von obraje