der gummistiefeltest: wenn die füße trocken und die stiefel nicht im schlamm stecken bleiben, dann können wir mit sunny weiterfahren

auf der ruta nacional 40, der schon erwähnten berühmten „cuarenta“ ging es weiter nach norden und in die höhe. für 60 km brauchten wir 6 stunden. es lag nicht an der ungeteerten straße, sondern an den unzähligen fotomotiven

ein schwarm lärmender papageien (Burrowing Parrot, Cyanoliseus patagonus, Loro barranquero (4)) löste bei wolfgang den fotoreflex aus und verzögerte unser fortkommen

auf 3700m höhe sichteten wir unsere ersten guanakos

sunny ganz stolz zum ersten mal auf 4000m. die sonne brutzelte so, dass die klimaanlage in betrieb war (siehe temperaturanzeige neben dem tacho)

an schattigen stellen blieb es aber auch tagsüber kalt und eisig

unaufhaltsam ging es weiter in die höhe. der gegenverkehr beschränkte sich auf einen motorradfahrer

auf der passhöhe del abra el acay von fast 4900m trauten wir uns nicht, den motor auszuschalten. tagsüber machte uns die höhe nichts aus, solange wir körperliche anstrengungen vermieden, aber eine nacht dort oben wäre wohl sehr ungemütlich geworden (höhe und kälte)

nach der passhöhe liegt die wüstenhafte puna-hochebene, die sich auf höhen zwischen 3400m und 4500m befindet

wir fuhren schon langsam, aber dieses schild haben wir dann doch ignoriert

hier der unterschied zwischen wilden guanakos…

...und den nutztieren lamas

san antonio de las cobres ist ein etwas heruntergekommener minenort auf 3700m höhe, nicht unbedingt eine sehenswürdigkeit, aber mit seinem spröden charm doch einen besuch wert. wir verbrachten eine ruhige und kalte nacht neben dem fluss hinter der kirche, zum ersten mal in dieser höhe. ulrike schlief gut, wolfgang merkte die höhe.

am nächsten morgen ging es auf der „cuarenta“ weiter. die berge sind hier wirklich so bunt.

bei der verfallenen mina concordia ignorierten wir dieses schild und schlenderten über die verfallenen anlagen

auf der alten bahnstrecke von salta über die anden an den pazifik fährt heute nur noch der „tren a las nubes“, der zug in die wolken, ein touristenzug, der die passagiere von salta bis über den viadukt „la polvorilla“ und wieder zurück bringt. so mancher passagier bekommt dann bei dem schnellen aufstieg von 1100m auf 4100m schwierigkeiten. wir fuhren da lieber mit dem sunny langsam in die höhe und waren gut höhenaklimatisiert. zudem kostet die fahrt für nicht argentinier gut 100 euro. zur zeit fuhr kein zug. während der winterferien im juli sollen es dann 3 züge in der woche sein.

immer weiter nach norden fuhren wir auf der „cuarenta“ durch fantastische landschaften auf bis zu 4300m höhe. zum übernachten suchten wir uns dann aber doch eine stelle, die nur 3800m hoch lag.

auch in dieser höhe gibt es vögel, die der nächtlichen kälte trotzen. wir hatten nicht herausgefunden welche (5)- dank andrea wissen wir jetzt, dass es anden-schopfenten, Lophonetta speculariodoides alticola,pato cordillerano...

...(6)und die andengans, cauquén guayata, Chloephaga melanoptera sind

bei susques erreichten wir wieder teer. der ort liegt auf 3600m höhe an der gut ausgebauten straßen über den paso de jama nach chile. in dem indigenen ort hatte es uns besonders die lehmkapelle auf dem friedhof angetan.

die kirche hatte leider geschlossen, da sonntag (!) war. dafür konnte man problemlos einkaufen.

60km östlich liegen die salinas grandes auf 3400m höhe, ein 12000ha großer salar. wir fanden eine zufahrt abseits des touristenzugangs und konnten auch direkt auf das salz fahren. hier wird salz abgebaut und die arbeiter grüßten uns freundlich, wenn sie mit ihren lastwagen oder baggern vorbeifuhren.

auf die „ojos“, die augen, muss man aufpassen

eingentlich wollte wolfgang den sonnenuntergang fotografieren. der war aber absolut unfotogen. dafür entschädigte auf der gegenüberliegenden seite der mondaufgang. nachts hatten wir -11 grad.

wir waren in der nacht nicht alleine

über viele serpentinen schlängelte sich die straße die cuesta de lipan hinunter nach purmamarca auf 2300m höhe. dort findet sich eine fantastische erosionslandschaft.

in purmamarca steht der berühmte „cerro de siete colores“, der berg der 7 farben. wir konnten uns an den farbschattierungen kaum sattsehen

der ort ist tagsüber sehr touristisch. neben vielen jungen rucksacktouristen aus aller welt machen immer wieder argentinische reisebusse station und entlassen ihre fahrgäste. entsprechend viele stände und läden bieten souveniers an. im gegensatz zu villa san belgrano sind es hier keine bierkrüge mit deutschen flaggen, sondern indigene kunst und kitsch. dabei ist noch keine saison. in den ferien im juli möchten wir nicht hier sein.

wir fanden jedoch auch das ursprüngliche purmamarca. in und vor der kirche „iglesia de santa rosa de lima“, 18.jh., versammelte sich zu einer messe eine große indigene gemeinde, die dann anschließend zum friedhof zog, um ein grab zu besuchen. wir fragten nach: vor einem jahr war der bürgermeister beerdigt worden. wie schon in teil 1 erwähnt, wird hier der jahrestag der beerdigung groß gefeiert.

zum schluss noch ein paar impressionen von unserem bisher buntesten sunny-stellplatz. in 10 tagen müssen wir argentinien verlassen und nach bolivien ausreisen. den nächsten blog wird es vermutlich erst von dort geben.

bis dahin ¡hasta luego!