Als wir in Las Palmas vom Schiff fuhren wurde es schon dunkel. Wir mussten uns erst einmal wieder an den Verkehr in einer größeren Stadt gewöhnen. Immerhin wohnen in der Stadt mehr Menschen als auf Lanzarote und Fuerteventura zusammen. Dennoch gelang es uns, einen ruhigen Übernachtungsplatz in Laufnähe zur Altstadt zu finden.
Die Altstadt von Las Palmas ist durchaus einen Besuch wert.
Dieses schöne Gebäude und viele andere wurden von der Inselverwaltung gekauft und dienen heute als Behörde.
In der Casa de Colón soll Columbus gewesen sein, bevor er versehentlich Amerika wiederentdeckte.
Neben schönen alten Gebäuden…
…gibt es auch eine kleine Markthalle.
In den Hügeln sind die Gassen eng und die Häuser bunt. Es erinnerte uns ein bisschen an Südamerika, mit dem großen Unterschied allerdings, dass wir uns hier auch in der Dunkelheit noch in die Gässchen hineintrauten.
Ein paar Murales durften auch nicht fehlen.
In der Nähe der Universität liegt ein sehenswerter botanischer Garten. Nach über zwei Monaten auf den trockenen Inseln Lanzarote und Fuerteventura waren wir überwältigt von so viel Grün.
In den Felsen versteckt entdeckten wir einige Gran-Canaria-Rieseneidechsen, die sich in der Sonne aufwärmten.
Von einem Ast aus beobachtete uns ein Rotkehlchen, Erithacus rubecula.
Überall blüht es, nicht nur die Mandelbäume und nicht nur im botanischen Garten.
Mit guten Freunden zusammen, die hier Urlaub machen, umrundeten wir die Caldera Bandama und stiegen auf ihren Grund hinab. Leider war die Sicht recht schlecht, da Calima herrschte, also Staub aus der Sahara vom Wind herüber getragen wurde. Calima ist hier ein häufiges Wetterphänomen. Die Luft ist trübe wie bei Dunst oder Nebel, eine feine Staubschicht legt sich über alles und wenn es dann auch noch ein bisschen regnet, dann sehen alle Autos so aus, als hätten sie gerade eine wilde Fahrt durch das Gelände hinter sich.
Der Bufadero bei La Garita hat unterirdisch Verbindung zum Meer und so hebt und senkt sich in ihm der Wasserspiegel mit jeder Welle. Dieses Schauspiel lädt zum Verweilen ein.
Im Barranco (=Schlucht) de los Cernícalos schlängelt sich ein schöner Wanderweg am Bach entlang durch die dichte Vegetation.
Unterwegs kamen wir an mehreren Wasserfällen vorbei.
Bis zum letzten der Wasserfälle hätten wir es fast nicht geschafft, da wir keinen Weg mehr in der engen Schlucht fanden. Wir waren schon am Zurückgehen und machten eine kleine Pause. Da kamen zwei Kletterer (mit Ausrüstung) aus der Schlucht und beschrieben uns, wie wir „ganz einfach“ bis zum hintersten Wasserfall kommen können. Nun gut, „ganz einfach“ ist ein relativer Begriff, aber wir haben es geschafft.
Unser nächstes Ziel war das entlang der GC-103 Straße gelegene malerische Guayadeque-Tal.
Das Tal ist bekannt für seine Höhlenwohnungen. Viele werden heute touristisch als Restaurant oder Unterkunft genutzt.
Andere warten noch darauf, aus ihrem Dornröschenschlaf erweckt zu werden.
Agüimes empfing uns mit einem Regenbogen.
In der sehenswerten Altstadt stehen viele Bronzefiguren.
Der Barranco de las Vacas wird beworben als der Antelope-Canyon von Gran Canaria.
Nun denn….
Immerhin erwischten wir die zwei Sekunden, als gerade niemand im Bild stand.
Hinaufzusteigen zu den Cuevas del Majar Temisas fanden wir spannender. Hier hatten die Ureinwohner der Insel Getreidespeicher angelegt.
Bei Santa Lucía de Tirajana unternahmen wir eine schöne Wanderung. Im Süden der Insel ist es deutlich trockener als im Norden. Hier scheint noch die Sonne, wenn die Wolken vom Norden am zentralen Massiv hängen bleiben. (Im Vordergrund des Fotos ein blühender Natternkopf.)
Auf dem Rückweg schafften es dann doch ein paar Wolken über die Berge hinweg und schon steckten wir im Nebel.
Bei den Ventanas de Santa Lucía de Tirajana kann man durch den Berg hindurchsehen.
Der Barranco de Tirajana ist schon ein ausgewachsener Canyon.
Fast wieder an der Küste steht dieser Felsen, an dem sich viele Zeichnungen und Ritzungen befinden, genannt Grabados rupestres del Barranco de Balos. Dies sei die wichtigste Sammlung von Felsgravuren auf Gran Canaria.
Manche sind sehr alt, …
… andere weniger.
Maspalomas ist das grösste Touristenzentrum Gran Canarias. Dennoch findet an dem großen Sandstrand jeder noch problemlos ein Plätzchen für sein Handtuch. Die Wassertemperaturen im Februar erlaubten sogar uns Weicheiern noch ein gemütliches Schwimmen. (Sucht uns nicht, wir stehen auf der anderen Seite des Fotografen.)
Besonders gefallen haben uns die großen Dünen. Hier waren wir, nur wenige Meter vom Strand entfernt, fast alleine.
In der Lagune von Maspalomas leben viele Vögel. Von der Uferpromenade aus kann man sie beobachten und fotografieren, ohne sie zu stören.
Graureiher, Ardea cinerea
Seidenreiher, Egretta garzetta
Rotschenkel, Trina totanus
Ibis, Plegadis falcinellus
Im Barranco de la Data an der GC-504 vollendete Sol seine ersten 10.000 km.
Uns reizte die kleine Straße GC-604 hinauf in die Berge. Zunächst schlängelt sie sich asphaltiert durch die trockene Landschaft.
Dann verließ uns der Teer, der Weg wurde holperig und eng und verlief teils etwas abenteuerlich in der Steilwand, natürlich ohne Leitplanken. Bei Gegenverkehr hätte sich hier einer im Rückwärtsfahren üben können.
Jetzt stehen wir hier auf über 1000m in einem schönen lichten Wald aus Kanarenkiefern. Hier haben wir schöne Sicht, nicht nur auf die zentralen Berge, die uns (bis jetzt) die Regenwolken abhalten, sondern auch auf einen Funkmast, der es uns ermöglicht, hier mitten in der Natur diesen Blog hochzuladen.
So, das war es mal wieder von uns.
Wir hoffen immer noch, dass sich die Wolken auch mal länger verziehen und wir hinauf zum Roque Nublo fahren können ohne in Nebel und Regen zu stehen.
Drückt uns bitte die Daumen!
¡Hasta luego!